SZ +
Merken

Zivildienst: Weniger Stellen im Krankenhaus

Der Bund kürzt die Zuschüsse für den Zivildienst um rund 98 Millionen Euro. Pro Zivi-Stelle macht das monatlich 66 Euro aus. Dieses Geld müssen nun die Träger aufbringen. Im Landkreis Bautzen denken viele von ihnen jetzt darüber nach, Zivi-Stellen abzubauen.

Teilen
Folgen

Von Annett Kschieschan

Mehrkosten „in erheblicher Größenordnung“ erwartet man beim Bautzener Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) durch die Änderungen beim Zivildienst. „Wir bleiben auf den zusätzlichen Kosten sitzen, bekommen von Kassen nachträglich nichts davon erstattet. Deswegen denken wir darüber nach, einen Teil unserer 23 Zivi-Stellen abzubauen und stattdessen verstärkt geringfügig Beschäftigte einzusetzen“, sagt Hella Bullmann, zuständig für den Bereich Finanzen. Qualitätseinbußen im Pflegebereich erwartet sie dadurch nicht. „Wir arbeiten schon jetzt mit geringfügig Beschäftigten, die eine entsprechende Ausbildung vorweisen können“, so Hella Bullmann weiter. Dem Argument der Bundesregierung, durch die neue Regelung könnten jährlich mehr junge Männer zum Zivildienst einberufen werden, kann sie nichts abgewinnen. „Wir haben immer mehr Probleme, alle Stellen zu besetzen. Die Zahl der Bewerber geht kontinuierlich zurück“, sagt sie.

Ähnliche Erfahrungen hat man beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Bautzen gemacht. Acht Zivildienstleistende sind hier zurzeit unter anderem im Fahrdienst, der in Bischofswerda stationiert ist, und im Kinderheim beschäftigt. „Angesichts der neuesten Änderung werden wir künftig wahrscheinlich drei Stellen weniger besetzen“, sagt Geschäftsführerin Gudula Mechelk. Hier will man die Lücken ebenfalls über die geringfügige Beschäftigung ausgleichen.

Auch das Klinikum Bautzen-Bischofswerda wird künftig bei den typischen Zivi-Leistungen — Pflege, Bringedienst, Fuhrpark und Patientenbegleitung — auf Hilfskräfte zurückgreifen. „Die Leistungen für die Patienten sollen nicht unter den Änderungen leiden. Wir werden gegebenenfalls umorganisieren müssen“, sagt Personalleiterin Gisela Groß. Dass die Zivi-Stellen in den Krankenhäusern Bautzen und Bischofswerda reduziert werden müssen, sei sehr wahrscheinlich. Zurzeit absolvieren an beiden Häusern 33 junge Männer ihren Wehrersatzdienst. „Die Zivis leisten gute Arbeit. Aber im Sinne der Wirtschaftlichkeit werden wir künftig mit weniger Stellen auskommen müssen“, sagt Gisela Groß. Durch die neue Regelung rechnet sie mit einer Kostensteigerung um rund 20 Prozent. Auf ein Wort