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Zollkommissariat hat neuen Besitzer

Der Komplexan der Lindenstraße in Geising wurde gestern bei einer Auktion für 117000 Euro versteigert.

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Von Maik Brückner

Das frühere Zollkommissariat in Geising hat einen neuen Besitzer. Bei der gestrigen Auktion in Dresden ersteigerte es ein Bieter für 117000 Euro. Das Mindestgebot lag bei 95000 Euro. Wer der neue Besitzer ist, konnte Thoralf Gorek aus Datenschutzgründen nicht sagen. Gorek ist Mitarbeiter der Agentur Zastrow & Zastrow. Diese arbeitet für die Sächsische Grundstücksauktionen AG.

Bürgermeister Frank Gössel (CDU) freut sich, dass das Haus einen neuen Besitzer hat und hofft, dass dort nun etwas passiert. Ideal wäre es, wenn es der Interessent aus dem Schwarzwald gekauft hätte. Dieser hatte vorab gegenüber dem Rathauschef angedeutet, dass er in dem Haus einen feinmechanischen Betrieb gründen wolle. „Ich weiß aber nicht, ob er den Zuschlag erhalten hat“, sagt Gössel. Erst in einer Woche werde die Stadt erfahren, wer der neue Besitzer ist. Rein theoretisch hat Geising noch ein Vorkaufsrecht. Davon wird die Stadt aber keinen Gebrauch machen, sagt der Bürgermeister.

Erster Eigentümer der Häuser war die Nationale Volksarmee, die hier ein Erholungsheim betrieb. Deshalb ist vielen Geisingern die Anlage als NVA-Heim bekannt. Später nutze der Zoll die Anlage, auf der mehrere Gebäude stehen. Die Behörde hat nach 1993 rund 932000 Euro investiert. Nach dem EU-Beitritt Tschechiens 2004 hat sich der Zoll von der Grenze zurückgezogen. Seitdem stehen die Gebäude leer. Das größte Haus ist das Mehrzweckgebäude. Es wurde 1993 bis 2001 saniert. Außerdem stehen auf dem Grundstück noch ein Unterkunftsgebäude sowie zwei dreigeteilte 1968 bzw. 1988 gebaute Reihengaragen. Auch diese Gebäude befinden sich in einem guten Zustand, haben allerdings Renovierungsbedarf. Obwohl das Unterkunftsgebäude laut Auktionshaus zu einem Wohnhaus umgebaut werden könnte, kann sich Gössel eine Wohnnutzung der gesamten Anlage nicht vorstellen. Vor allem das Mehrzweckgebäude sei dafür nicht angelegt. „Wäre es zwei Meter breiter, ließen sich vielleicht auch Wohnungen einrichten“, so Gössel.