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Zschorna bekommt sein Kurbad

Therapiezentrum. Das Heilbad kommt. DasRegierungspräsidium hat jetzt grünes Licht für das Vorhaben gegeben.

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Von Birgit Ulbricht

Dienstag Nachmittag, kurz vor der Gemeinderatssitzung in Tauscha, kam ein Fax in der Verwaltung an, mit dem viele schon nicht mehr rechneten. Das Regierungspräsidium Dresden hat den Bebauungsplan für das Wasserschloss Zschorna und das ehemalige Wirtschaftsgebäude, in dem ein Therapiezentrum entstehen soll, genehmigt. Über Monate waren Stellungnahmen zwischen dem Umweltamt des Landkreises und der Dresdner Behörde hin und her gegangen, sogar das Bundesumweltministerium wurde eingeschalten.

Heilöl warf viele Fragen auf

Schwierig war die Entscheidung vor allem, weil das B-Plangebiet in den Trinkwasserschutzzonen II und III des Wasserwerkes Rödern liegt. Immer neue Fragen zum Heilöl Naftalan, das in einem Kreislaufprinzip für Kurbäder genutzt werden soll, verzögerten die wasserrechtliche Genehmigung. Die intereng Messtechnik, vertreten durch Peter und Edwin Kramer, wird nun ein neues technologisches Verfahren für den Durchlauf entwickeln. Der Weg ist damit frei für konkrete Planungen. Über die nächsten Schritte wollten die Investoren, die Gebrüder Kramer, gestern zunächst nichts weiteres sagen. Projektmanagerin Valentina Fitz stellte am Dienstagabend unterdessen bereits den dritten Abschnitt des gesamten Vorhabens vor. Der umfasst das etwa zehn Hektar große frühere Pionierlager mit Bungalows, Teichen und Insel sowie den alten Park. Professor Harald Linke aus Dresden hatte für den Park bereits vor einigen Jahren ein Konzept zur Sanierung erstellt. Alte Sichtachsen wurden herausgearbeitet, Bäume katalogisiert und begutachtet, Reste eines alten Brunnens vor dem Schloss wiederentdeckt. Nach diesen Vorschlägen wollen die Kramers den alten Park herstellen. Ein Fördermittelantrag, den sie dazu vor wenigen Wochen über den Verein Westlausitzer Heidebogen stellten, um dafür umfängliche Gelder über Leader+ zu bekommen, scheiterte allerdings im Koordinierungskreis der Gremien. „Nicht genug untersetzt“, so lautete die Begründung des Vorstandes anschließend in der SZ. Valentina Fitz kontert: „Noch vor der Sitzung stand fest, dass unser Antrag abgelehnt werden würde. Das sagte mir die Vorsitzende Frau Zscheischler schon vorab am Telefon. Ich sollte den Antrag sogar zurückziehen.“ Das tat sie nicht. Während ihres Vortrag sei sie ständig unterbrochen worden. Man sei an ihren Ausführungen gar nicht inter-essiert gewesen.

Park bleibt zugänglich

Auch die Äußerung des Gremiums, Frau Fitz habe den Eindruck erweckt, der Zschornaer Park sei künftig nicht mehr öffentlich zugänglich, sei falsch. Das betonte die Projektmanagerin gegenüber den Gemeinderäten. Auf die Frage von Kai Krumbiegel, ob er auch künftig im Park spazieren gehen könnte, antwortete sie eindeutig mit Ja. Natürlich sei das Areal in Privatbesitz. Aber es werde weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Man könne dies auch über entsprechende Vereinbarungen sichern. Ob das für alle Bereiche des Geländes gilt, blieb offen. Gemeinderat Klaus Haupold hatte damit kein Problem. Er erinnerte an die Diskussion um den Schlosspark Pillnitz. „Wenn schon der Staat Eintritt für einen Park verlangen will, was erwarten wir dann eigentlich“, fragte er.