Von Irmela Hennig
Die Senioren – das Kino hat sie längst entdeckt. Nicht nur als Zielgruppe, sondern auch als Helden. Und damit sind nicht die schrulligen Alten gemeint, auch nicht betagt-gütige Zauberer eines Harry-Potter-Universums. Sondern die taffen, die etwas bewegen, mitten im Leben stehen. Hollywood lässt sie sogar Actionhelden sein in Streifen wie „R.E.D – Älter. Härter. Besser“ drehen Bruce Willis und Co. als in die Jahre gekommene Agenten noch mal richtig auf. Aus Österreich kam vor einigen Jahren „Die Spätzünder“ auf die Leinwand, über eine Seniorenband, die durchstartet. Gerade erst lief „Die Anfängerin“ in den Lichtspielhäusern – eine Mittfünfzigerin entdeckt das Eiskunstlaufen für sich.
Und im Kunstbauerkino Großhennersdorf wird jetzt in einer Dokumentation präsentiert, was die Senioren tatsächlich noch draufhaben. „Es ist nie zu spät“ heißt der Film aus der Schweiz. Und da gibt es den 80-jährigen Sigi, der an einem Triathlon teilnimmt, die 86-jährige Verena, die in ihrer Freizeit querfeldein durch die Wälder läuft, und den 97-jährigen Charles, der im hohen Alter noch mit der Leichtathletik angefangen hat. Der 70-jährige Extremsportler Peter vertreibt sich mit Klippenspringen und Paragliding die Zeit. Der 59-jährige Fredi ist als Clown und Akrobat aktiv.
Oder eben zweiter Frühling
Programmkino ab 31. Mai
Da geht also noch was. Auch wenn das Älterwerden nicht unbedingt einfach ist. Das wieder nimmt sich „Madame Aurora und der Duft von Frühling“ vor – dieser Film läuft in der Kulturfabrik Hoyerswerda und zeigt die Herausforderungen des Lebens, wenn die jungen Jahre vorbei sind. Denn Aurora erfährt, dass sie Großmutter wird, fliegt aus ihren Job, trägt Konflikte aus mit ihren Töchtern und kämpft mit misslungenen Dates. Aber dank einer Jugendliebe, der besten Freundin und der Familie gibt es doch Licht am Tunnelende.