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Zu viele Feuerteufel

Brände. Wie viele Serientäter sind eigentlich in Dresden unterwegs? Gestern brannten eineBaracke und fünf Autos.

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Von Alexander Schneider

Zuerst hat mittags eine leer stehende Baracke auf der Winterbergstraße gebrannt. Nur wenige Meter neben einem Neubau stieg eine dicke schwarze Rauchsäule in den Himmel. Die Feuerwehr löscht den Brand – immerhin 40 mal 10 Meter – bis in den Nachmittag hinein. Knapp zwei Stunden musste sogar die Winterbergstraße stadtauswärts gesperrt werden, was zu Staus führte. Die Umgebung war weiträumig zugerußt. Die Polizei ist sich sicher: Das war wieder ein Brandstifter.

Dann ging es plötzlich ganz schnell, denn auch der Täter, der seit Jahresbeginn bereits acht Autos angezündet hatte, war wieder unterwegs. Er hat gestern dreimal gezündelt. Oder handelt es sich nur um einen einzigen Feuerteufel? Denn der Baracken- und die Autobrände liegen nicht weit voneinander entfernt: Um 13.25 Uhr brennt ein VW Passat auf der Blüherstraße, zwei weitere Autos werden beschädigt. Kurz darauf steht auf dem Hinterhof des Grünflächenamtes, Comeniusstraße, ein Mazda in Flammen. Und um 14.20 Uhr wieder ein Passat auf der Sebastian-Bach-Straße in Blasewitz. Elf Autobrände seit Januar, 51 seit März 2004 allein in Dresden.

Die Polizei ist ratlos und rast von einem Brandherd zum nächsten – die Beamten kommen vor lauter Brandstiftungen kaum zum Ermitteln. Nachdem am Dienstag der Treppenhaus-Brandstifter in der Neustadt zugeschlagen hatte und auch auf der Berliner Straße eine leer stehende Baracke angesteckt wurde, hatte die Polizei also auch gestern alle Hände voll zu tun.