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Zum Eingewöhnen mit Mama in die Kinderkrippe

Wenn der Nachwuchs in die Kita kommt, ist das für viele Familien ein großer Schritt. Wenn man sich kennt, geht es leichter.

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Von Verena Mann

Neugierig schaut Flora in die Kamera. Das helle Blitzlicht hat es ihr angetan. Doch schon wenige Momente später ist das nicht mehr interessant. Die aufgeweckte Kleine, gerade mal 15 Monate alt, erkundet lieber das bunte Spielhaus in der Ecke des großen, hellen Gruppenzimmers. Keine Spur von Schüchternheit. Auch nicht in der für sie ungewohnten Umgebung.

Jacob ist zwei Monate jünger als Flora. Er hält sich anfangs nur ganz in Mamas Nähe auf und beäugt noch etwas zurückhaltend die ihm fremden Frauen, die mit den Kindern auf dem Fußboden sitzen.

Die beiden Erzieherinnen, Marlen Dannies und Kerstin Günther, die in der Steinigtwolmsdorfer Kindertagesstätte „Zwergenland“ der Volkssolidarität für die jüngsten Krippenkinder da sind, haben die Kleinen und ihre Muttis mit einem Liedchen begrüßt. Während die Eltern zunächst einiges über den Tagesablauf im kürzlich neu gestalteten Krippenbereich erfahren, hat Flora das gelb-schwarze, dreirädrige Laufrad für sich entdeckt. Und Jacob versucht immer wieder, die Kugeln und Rundhölzer über die vielen Kurven des Drahtes auf dem Spielwürfel zu schieben. Doch was die Erzieherinnen über das vielfältige Getränkeangebot für die Kleinkinder sagen, das interessiert die künftigen Krippenkinder nicht. Sie beginnen gerade, sich füreinander zu interessieren. Jacob ist zu Flora gekrabbelt, die ihren Platz auf dem Laufrad behauptet. Als sich Jacob am Lenker hochzieht, lässt sie den kleinen Jungen gewähren und streichelt ihm über den Kopf. Floras Mutti, Anja Eckardt, und Doreen Roch, die Mutti des kleinen Jacob, beobachten es schmunzelnd.

Nach dem Umbau des Krippenbereiches gibt es in der Tagesstätte jetzt wieder monatlich einen „Krabbeltreff“. Eltern und Kinder lernen dabei die Einrichtung kennen und knüpfen Kontakt untereinander. Dieses Angebot ist kostenlos. „Wir kommen aus Wehrsdorf, und wir haben uns ganz bewusst für die Steinigtwolmsdorfer Kita entschieden“, sagt Doreen Roch. Zusammen mit Jacobs Papa habe sie sich schon mal hier umgesehen und ist von dem großzügigen Platzangebot und der liebevollen Art, wie die Erzieherinnen mit den Jüngsten umgehen, begeistert. Anja Eckardt sagt: „Was ich heute hier gesehen und erlebt habe, das gefällt mir sehr.“ Die Weifaerin möchte bald wieder an ihren Arbeitsplatz im Bautzener Krankenhaus zurückkehren. So wie andere Eltern wird sie beim nächsten Treff am 12. März wieder mit dabei sein.

Nach einer Stunde ist der Krabbeltreff vorbei. Es gab keine Tränen und kein Klammern an die Mutti. Auch René Heinze, der mit Söhnchen Finn und Ehefrau Manja gekommen ist, schaut beim Tschüsssagen zufrieden drein. Ganz sicher, dass ihr elf Monate alter Sohn hier im Zwergenland gut aufgehoben sein wird, ist sich Mutter Manja. „Ich bin selbst immer gern in diesen Kindergarten gegangen. Seitdem ist natürlich vieles noch schöner geworden. Aber die liebevolle Art, mit der die Erzieherinnen hier auf die Kinder eingehen, die ist geblieben“, sagt sie.

Tag der offenen Tür in der Tagesstätte „Zwergenland“: 24. März, 10 bis 13 Uhr