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Zum Nikolaus darf auch eine Konzertkarte in den Stiefel

Heute abend ist Winterputz, ääh Schuhputz angesagt. Für die Kleinsten und etwas Größeren der erste „richtige“ Höhepunkt steht an: Morgen Nikolaus. Der bekannteste Brauch zum Nikolaustag ist der, dass...

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Von Thomas Riemer

Heute abend ist Winterputz, ääh Schuhputz angesagt. Für die Kleinsten und etwas Größeren der erste „richtige“ Höhepunkt steht an: Morgen Nikolaus. Der bekannteste Brauch zum Nikolaustag ist der, dass die Kinder ihre geputzten Schuhe oder auch Strümpfe am Vorabend ans Fenster oder vor die Tür stellen dürfen und der Nikolaus diese über Nacht befüllt.

Aber womit? Das mag bei den ganz Kleinen noch eine einfache Sache sein. Denn wer freut sich nicht, wenn er morgens Pfefferkuchen, Mandarinen und Nüsse im Schuh findet. Schwerer wird es schon bei den etwas Größeren. Vielleicht haben ja die Veranstalter der Riesaer Erdgasarena etwas. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Konzertticket für den Auftritt der Chartstürmer von „beFour“ am Freitag? Jetzt zweifelnd schauenden Eltern sei gesagt: Diese Gruppe soll Teenie-Herzen höher schlagen lassen. Sogar in manchen Grundschulen (!) ist das Riesaer Konzert seit einiger Zeit Tagesgespräch. Zwar beginnt es erst 18.30 Uhr, doch viele haben sich schon die Zeit drei Stunden zuvor notiert. Da gibt es eine Autogrammstunde mit der Band in der Elbgalerie.

Welche Wünsche 16- bis 18-Jährige zu Nikolaus hegen, weiß dagegen Kornelia Röber, selbst Mutter, genau. „Eine Tüte mit Naschwerk, an der noch ein oder zwei Geldscheine hängen“, verrät sie. Früher gab es Bücher, und auch Kinokarten und hat sie schon verschenkt.

Gutscheine immer beliebt

Je älter der Beschenkte, desto überdimensionaler also die Gaben? Falsch. Familienvater Tilo Gommlich hat herausgekriegt, dass seine Lebensgefährtin eher was Gesundes im Schuh wünscht. Vergangenes Jahr entschied er sich deshalb für einen Gutschein im Fitness-Studio. Diesmal hat er durchblicken lassen, dass es erneut ein Gutschein ist – für die Sauna.

Geschenktipps zu Nikolaus findet man im Internet zuhauf. Ulkige, weniger ulkige, kleine, große. Eins der gewichtigsten bekommt in diesem Jahr Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee. Und zwar aus Riesa. Denn während morgen früh die Sprösslinge aufgeregt ihre Stiefel nach Süßem durchwühlen, machen sich Politiker und Wirtschaftskapitäne der Region mit dem großen Sparschwein zugunsten des Baus der B 169 auf den Weg nach Berlin. Mit geputzten Schuhen natürlich. Und mit einer besonderen Sparschweinfüllung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger als 75500 Cent befinden sich darin.

Ob so viel Zuwendung dürfte der Minister an dieser Gabe einigermaßen zu knabbern haben.