Von Carmen Schumann
Guttau. Es ist kalt an diesem Sonnabendvormittag. Doch zusammen mit dem kleinen Dominik schleppt der 15-jährige Yannic unermüdlich Körbe voll Laub zum Lkw. Der Jugendfeuerwehrmann säubert gemeinsam mit seinen Kameraden den Ehrenhain Kleinsaubernitz. Der kleine Park in der Ortsmitte ist ein richtiges Schmuckstück geworden, nachdem er im Frühsommer im Rahmen der 48-Stunden-Aktion von den Jugendfeuerwehrleuten auf Vordermann gebracht wurde. Doch jetzt ist viel buntes Laub angefallen. Das droht sogar den kleinen Bachlauf zuzusetzen.
Außerdem befindet sich im Ehrenhain ein Denkmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege sowie für gestorbene Feuerwehrleute. Dort sollen zum Volkstrauertag Blumengebinde niedergelegt werden. Also muss der Ehrenhain in Ordnung gebracht werden. Und bei der Arbeit kommt man ja auch ganz schön ins Schwitzen. „Ich mache es gern“, sagt Yannic. Das sei eine super Aktion, auch wenn er dafür den Sonnabendvormittag opfern muss. Überhaupt mache ihm die Arbeit in der Jugendfeuerwehr Spaß. Vor allem an den sportlichen Wettkämpfen nimmt der groß gewachsene Junge gern teil.
Von den Dorfbewohnern geschaffen
Marco Jurk, der Jugendwart der Feuerwehr Guttau, freut sich über das Engagement der jungen Leute. Er ist auch froh, dass der Jugendfeuerwehr momentan 20 Jungen und Mädchen angehören. Zwei Neulinge werden an diesem Tag aufgenommen. Sie bekommen vom Ortswehrleiter Hagen Kusche ihren Mitgliedsausweis überreicht. Der achtjährige Max Krauß und der neunjährige Robert Spottke werden von nun an die Reihen verstärken.
Und noch ein Ereignis bietet dieser nasskalte Sonnabendvormittag: Aus Dresden gekommen ist Andreas Borchert, Bildungsreferent bei der Sächsischen Landjugend. Er hat im Gepäck die Prämie vom Preisausschreiben für die Projekte der 48-Stunden-Aktion. Die Guttauer bekommen den Sonderpreis in Höhe von 100 Euro. Bewertungskriterien waren die Menschenfreundlichkeit, das Innovationspotenzial und die Pressewirksamkeit des Projektes.
„Ich denke, dass wir mit der Erneuerung des Ehrenhains etwas Gutes für Kleinsaubernitz geschaffen haben“, sagt Marco Jurk. Und vor allem sei damit wieder etwas ins Bewusstsein gerückt worden, was die Altvorderen für ihren Ort geleistet hatten. Denn der Ehrenhain ist in den 30er Jahren auf Initiative von Dorfbewohnern erst zu dem gemacht worden, was er heute darstellt.
Wie aus Chroniken hervorgeht, war die Fläche zuvor ein Schlammloch und somit ein Schandfleck für den Ort. Bei der 48-Stunden-Aktion war im Juni das Bachufer befestigt worden, Splitt und Rindenmulch ausgebracht und der Teich mit Wasser befüllt worden. Außerdem erhielten die Brücke, die Handläufe und der Schriftzug „Ehrenhain“ einen neuen Anstrich.