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Zur Einweihung kamen die Dresdner Dynamos

Frankenthal. Vor 30 Jahren wurde das Stadion eingeweiht. Viele Dorfbewohner waren fleißige Aufbauhelfer.

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Von Verena Mann

Im April 1975 hatten die Bauarbeiten für das neue Frankenthaler Stadion begonnen. Es musste felsiger Baugrund gesprengt werden, Traversen für die Besucher gebaut und der Platz für Laufbahn und Rasenfläche vorbereitet. Viele Schwierigkeiten waren zu meistern. Doch die Frankenthaler waren in ihrem Eifer, bis zum 7. Oktober 1977, dem damaligen „Tag der Republik“, ihre Sportstätte fertig zu stellen, nicht zu bremsen. Um die Vielfalt der Arbeiten besser koordinieren zu können, setzte der Gemeinderat den Frankenthaler Bürger Ehrhard Fichte als Verantwortlichen für den Sportplatzbau ein. Chronistin Hilde Petzold schreibt: „Beim Bau leisteten 393 Helfer rund 38 000 VMI-Stunden. Den Bau unterstützten die LPG Typ III „Freundschaft“ Frankenthal, die LPG (P) Großharthau, die Meliorationsgenossenschaft Goldbach und der Landbau Kamenz. Für den Sportplatz stellte der Staat insgesamt 1,3 Millionen Mark zur Verfügung.“

Am 7. Oktober 1977, ging ein lang gehegter Wunsch der Sportler in Erfüllung. Die neue Sportstätte wurde als „Stadion der Landjugend“ eingeweiht. Im Vorfeld hatte es einen Aufruf gegeben, um dem Neubau einen würdigen Namen zu verleihen. Aus den Ideen setzte sich der Vorschlag der Schülerin Christine Oswald durch. Das neue Stadion war mit einer Rasenfläche von 105 mal 72 Meter ausgestattet, verfügte über sechs 400-Meter-Bahnen und acht 100-Meter-Bahnen und eine Leichtathletikanlage. Für die Zuschauer standen 700 Sitzplätze auf überdachter Tribüne und 3000 Stehplätze im Freien zur Verfügung. Ein erlebnisreiches Sportwochenende ging schließlich mit einem Fußball-Freundschaftsspiel der 1. Frankenthaler Männermannschaft gegen die Oberliga-Elf von Dynamo Dresden, in deren Reihen damals auch der Frankenthaler Udo Schmuck spielte, zu Ende. Ehrhard Fichte, der sich für das Stadion eingesetzt hatte, bekam die „Verdienstmedaille der DDR“. Noch im Herbst des Jahres 1977 wurde der Parkplatz am Stadion fertiggestellt. Ein Jahr nach der Stadioneinweihung wurde das Pumpenhaus für die Beregnungsanlage des Rasenplatzes fertig gestellt. Zur Schonung des Rasens wurde 1978 für Trainingszwecke ein Hartplatz geschaffen. Heute gehört das Frankenthaler Stadion sowie auch die Turnhalle der Gemeinde. „Der Nutzungsvertrag, den unsere Sportgemeinschaft mit der Gemeinde abgeschlossen hat, regelt alle Modalitäten“, sagt Vereinsvorsitzender Gottfried Gottlöber. Gut sei, das die SG keine Nutzungs- oder Pachtgebühren zahlen müsse. „Wir halten aber beispielsweise die Sportanlagen selbst in Ordnung“, sagt der Vereinschef und betont, dass auch die Sportgemeinschaft durch Mitglieder im Gemeinderat vertreten sei und es ein gutes Miteinander im Ort gibt. „Darüber sind wir sehr froh und dafür danken wir allen, die sich immer wieder Jahr für Jahr in das sportliche Leben in Frankenthal einbringen.“

Teil 1der Serie ist am 10. Oktober auf Seite 19 erschienen.