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Zurück ans „kürzere Ende der Sonnenallee“

Der Bautzener Theatersommer lässt 35 Mal DDR-Alltag lebendig werden – mit Augenzwinkern und Live-Musik.

Von Miriam Schönbach
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Wuschel (István Kobjela), Brille (Stephan Siegfried), Micha „Richard Koppermann) und Mario (Jurij Schiemann) lieben das Leben, die Mädchen und vor allem Westmusik. Zu sehen ist die Clique aus der Bautzener Theatersommerproduktion „Am kürzeren Ende der Son
Wuschel (István Kobjela), Brille (Stephan Siegfried), Micha „Richard Koppermann) und Mario (Jurij Schiemann) lieben das Leben, die Mädchen und vor allem Westmusik. Zu sehen ist die Clique aus der Bautzener Theatersommerproduktion „Am kürzeren Ende der Son © SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Die Clique kündigt sich mit Mopedgeknatter an. Zur Begrüßung klatschen sich die Freunde mit Hüftschwung ab: Micha, Brille, Wuschel und Mario lieben das Leben, die Mädels und die natürlich Westmusik. Ihre Heimat ist das Ost-Berlin der 1970er-Jahre. Erwachsen werden sie zwischen Grenzposten und Grenzgängen im Schatten der Mauer. Für ihre Freiluftproduktion „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“ dreht das Bautzener Theater die Zeit zurück. Bewusst habe man sich 30 Jahre nach der Wende für diese Komödie, die auf dem Erfolgsroman von Thomas Brussig fußt, entschieden, sagt Theaterintendant Lutz Hillmann. Das Stück soll auf unterhaltsam-ironische Art und mit einem gewissen Selbstbewusstsein den DDR-Alltag jenseits von Staatsdoktrin und Stasi zeigen. „Zugleich ist es ein Geschichtsbuch. Niemand unserer jungen Schauspieler kann sich vorstellen, dass man drei Jahre zur Armee gehen musste oder weiß, was eine FDJ-Wahlversammlung ist“, sagt der Regisseur. Für richtiges 70er-Jahre-Flair sorgt zusätzlich die Live-Band „Mauersegler“ mit Ost-Hits und West-Rock.

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