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Zustimmung für Corona-Obergrenze

Bundeskanzlerin Merkel warnt, dass Lockerungen bei vielen Neuinfektionen rückgängig gemacht werden. Sachsens Gesundheitsministerin nennt eine Zahl.

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Wie viele Neuinfektionen pro Landkreis sind für das Gesundheitssystem verkraftbar? Berlin und Dresden nennen unterschiedliche Zahlen.
Wie viele Neuinfektionen pro Landkreis sind für das Gesundheitssystem verkraftbar? Berlin und Dresden nennen unterschiedliche Zahlen. © Christoph Soeder/dpa

Dresden/Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geht davon aus, dass bis zu einer bestimmen Obergrenze von akut Corona-Infizierten die Virus-Infektion in den Griff zu bekommen ist. Bei 50 akut Infizierten pro 100.000 Einwohner sei die Nachvollziehbarkeit der Kontaktkette noch gegeben. Und wenn diese Verfolgbarkeit gegeben sei, könne die Infektion nicht mehr so leicht entgleiten, machte Merkel am Dienstag in einer Sitzung der Unionsfraktion nach Angaben von Teilnehmern deutlich. Es dürfe jedenfalls nicht mehr geschehen, dass die Infektionskette nicht mehr nachvollzogen werden könne.

Merkel will nach dpa-Informationen an diesem Mittwoch bei der Schaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten voraussichtlich das weitere Vorgehen in einzelnen Bereichen in das regionale Ermessen der Bundesländer geben. Maßgeblich soll dabei sein, dass bestimmte Obergrenzen bei der Infektionsentwicklung eingehalten werden müssen. Sollten diese überschritten werden, müsse lokal reagiert und gegebenenfalls wieder zu den harten Maßnahmen zurückgekehrt werden.

Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung ähnliches berichtet. Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) sprach sich laut Zeitung am Dienstag gegenüber den Chefs der Staatskanzleien der Bundesländer dafür aus, dass wenn ein Landkreis innerhalb von sieben Tagen mehr als 50 Neu-Infektionen auf 100.000 Einwohner zu verzeichnen habe, die nicht an einem Ort wie einem Altenheim aufträten, dieser wieder zu den Beschränkungen zurückkehren müsse, die am 20. April in Kraft waren.

Dabei sollen Großstädte laut Zeitung Konzepte erstellen, die bereits vor dem Erreichen der Obergrenze erste Schließungen vorsehen. Denn in Großstädten seien Schließungen von Einrichtungen schwieriger durchzusetzen. 

Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) äußerte sich zustimmend zum Vorschlag von Bundeskanzlerin Merkel. Köpping hält das für "gut und richtig". Es sei denkbar, dass es auch künftig Hotspots der Infektion gebe. Da müsse man regional überlegen, wie man gegen die Ausbreitung der Pandemie vorgehen kann. 35 Infektionen pro 100.000 Einwohner könnten eine Bemessungszahl dafür sein, wo man genauer hinschauen sollte. (dpa)

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