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Zuwachs im Gewerbepark

Leupoldishain. Eine junge Maschinenbaufirma aus Dresden siedelt in den Gewerbepark Sächsische Schweiz um.

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Von Hartmut Landgraf

Werner Schönert sehnt den Tag herbei, an dem er nicht mehr im Schlängellauf zwischen Maschinen herumkurven muss. Der Mann ist Betriebsleiter der Dresdner Werkzeug & Maschinenbau GmbH (DreWeMa), einer jungen Firma, die dank guter Auftragslage über ihre räumlichen Verhältnisse hinauswächst.

Ihren derzeitigen Hauptsitz hat die DreWeMa mitten in einem Dresdner Wohngebiet, und dort mangelt es ihr an allen Ecken und Enden an Bewegungsfreiheit. Eine neue Zwei-Spindel-Drehmaschine, die man aufstellen wollte, hätte mit ihren Anlaufströmen die Elektrizität im Wohngebiet lahmgelegt, sagt Schönert. „Länger als bis 22 Uhr dürfen wir hier nicht arbeiten“, fügt er hinzu. „Das Händewaschen und Duschen schon eingerechnet.“

Vermarktung gewinnt an Fahrt

Im kommenden Jahr will sich das Unternehmen deshalb samt Mann und Maus einen 1,5 Millionen Euro teuren Umzug leisten. Ziel der Reise ist die „grüne Wiese“: der Gewerbepark Sächsische Schweiz in Leupoldishain. Dort lässt DreWeMa bereits seit geraumer Zeit ein knapp 5800 Quadratmeter großes Grundstück beackern, auf dem bis März eine Produktionshalle samt Büroflächen hochgezogen werden soll. Neubauten würden besser gefördert, als im Dresdner Industriegelände eine alte Halle aufzupäppeln, sagt Schönert.

Allein für die Halle investieren die Dresdner 750000 Euro. Sie wollen ihren Maschinenpark erweitern, den Betrieb nach und nach auf drei Schichten hochfahren und ihre derzeit 14-köpfige Belegschaft vergrößern. Auch eine Niederlassung der DreWeMa in Pirna soll mit nach Leupoldishain abwandern. Ein zweites, noch etwas größeres Grundstück hat sich das Unternehmen bereits reservieren lassen.

Über den Zuwachs hocherfreut zeigt sich die Gohrischer Bürgermeisterin Katharina Grieme-Hahn, Chefin des Zweckverbands Gewerbepark. Dadurch würden sich die finanziellen Lasten für die Mitgliedsgemeinden wieder ein Stück verringern, sagt sie. In Leupoldishain werde „eine positive Entwicklung“ erkennbar.

Denn bislang ist der Gewerbepark ein Zuschussgeschäft für die Kommunen. Erschließungs-Kredite in Höhe von 1,5 Millionen Euro müssen noch abgetragen werden. Von 21 Parzellen sind erst sieben verkauft – fünf jedoch immerhin in den vergangenen fünf Jahren. Davor schlummerte der Gewerbepark bis 2002 sechs Jahre lang mit nur zwei Ansiedlungen fast einen Dornröschenschlaf. Doch die Vermarktung scheint weiter an Fahrt zu gewinnen. Laut Zweckverband werden momentan über drei weitere Flächen Verhandlungen geführt. Die Gewerbesteuereinnahmen schwanken, werden aber in diesem Jahr deutlich höher ausfallen als 2006. Im vorigen Jahr kamen rund 22800 Euro in die Kassen.

Baustopp wegen Wetter

Verbandschefin Grieme-Hahn will neue Investoren vor allem mit dem Standortvorteil ködern: Gute Lage zur Autobahn, Anbindung an die B172, einen Grundstücksmix, der den Bedürfnissen kleiner und großer Firmen entgegenkommt. Nicht zuletzt verspricht sie zügige Abwicklung und günstige Preise.

Auf der DreWeMa-Baustelle hat unterdessen das Wetter dem Investor einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der nasse Boden mache Arbeiten am Fundament unmöglich, sagt Betriebsleiter Schönert. Ursprünglich wollten die Dresdner noch in diesem Jahr mit Fundament und Rohbau ihrer Halle fertig werden. Nun könnte sich der Umzugstermin verzögern. Schönert: „Das Ziel bleibt März 2008.“