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Zwei lauschige Wanderhütten laden zur Rast ein

Wir befinden uns im Gebiet der wüsten Mark des ehemaligen Dörfchens „Hain“, das zu der Zeit der Frühkolonisation erbaut wurde. Es ist jedoch nicht bekannt, welche Ereignisse es verwüsteten. Vielleicht...

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Von Dieter Böttrich

Wir befinden uns im Gebiet der wüsten Mark des ehemaligen Dörfchens „Hain“, das zu der Zeit der Frühkolonisation erbaut wurde. Es ist jedoch nicht bekannt, welche Ereignisse es verwüsteten. Vielleicht brannten es die Hussiten nieder, die 1448 auch die Grundherrschaft Bärenstein heimsuchten oder war es die Pest, welche die Menschen dahinraffte? Bei Johnsbach trägt ein Feldstück immerhin die Bezeichnung „Pestacker“.

Wir wandern auf der Kleinen Straße durch das abwechslungsreiche Weidegelände weiter und erreichen im Quellgebiet des Bärenhecker Baches (540 m NN) eine schön gestaltete Wanderhütte, die wir zur Rast nutzen. Nach etwa neun Kilometern Wanderung befinden wir uns auf dem flachen Bergrücken kurz vor Johnsbach und haben einen schönen Blick auf das Dorf mit seiner denkmalgeschützten Kirche von 1750. Johnsbach ist aber viel älter. In der Chronik ist zu lesen: „1346 stand die Kirche schon lange und war zur katholischen Zeit dem heiligen Martin geweiht. 1542 ist hier der evangelisch-lutherische Glaube eingeführt worden. Wir queren die Dorfstraße, besichtigen kurz die gut unterhaltene Kirche und setzen unsere Wanderung auf dem Kirchsteig in Richtung Dönschten fort. Die Einwohner dieses Ortes nutzten den Steig zum sonntäglichen Kirchgang nach Johnsbach.

Durch ackerbaulich genutzte Flächen der Agrargenossenschaft Johnsbach führt der Weg über welliges Gelände in westliche Richtung. Bald erreichen wir eine Gabelung, links der Kirchsteig und rechts der Birkenweg zum Hochwald. Wir folgen dem Birkenweg, da er ein Seitental des Johnsbacher Baches quert und durch abwechslungsreiches Wiesen- und Weideland entlang einer Steinrücke mit einzelnen Wäldchen führt.

Im Tal wurde durch ABM-Kräfte eine schöne Wanderhütte errichtet, die wir gern zu einer Rast nutzen. In unmittelbarer Nähe der Hütte steht ein prächtiger Holzapfelbaum mit reicher Fruchtmenge auf einer Waldwiese. Unser Weg stieg nun ständig bergan und wir erreichen das Plateau des „Hochwaldes“ (627 m NN), ein überwiegend aus Nadelwald bestehender großer Forst zwischen Johnsbach, Frauendorf und Schmiedeberg. Der größte Teil dieses Waldes gehörte einst dem Landesherm. Dies beweisen mehrere Grenzsteine in der Nähe des Birkenweges auf der Hochfläche, welche die gekreuzten, kursächsischen Schwerter zeigen. Dort, wo wir in der Abteilung 62 die ersten Grenzsteine sehen, verlassen wir den Birkenweg nach links und gehen auf einem Waldweg fast parallel zu den Grenzsteinen bis zur Hochwaldstraße.

Diese Forststraße führt uns quer durch das Waldgebiet von Oberfrauendorf in Richtung Falkenhain.erstreckt sich die Johnsbacher und Falkenhainer Flur. Der Blick schweift dabei über eine gepflegte Kulturlandschaft mit zahlreichen Steinrücken. In einer flachen Mulde befindet sich inmitten der Feldmark die naturgeschützte Fläche der „Mayenburgwiese“ mit artenreichem Pflanzenbestand darunter zahlreichen Knabenkräutern. Links der Straße begleitet uns der Wald bis fast nach Falkenhain. Er versperrt uns die Sicht ins Fallbachtal mit den steilen Hängen bei Dönschten.

Teil 1 erschien am 19. März