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Zwei Vermisste am Brettmühlenteich

Die Feuerwehr musste am Sonntagvormittag zum Einsatz ins Waldbad. Zum Glück war alles nur eine Übung.

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Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Mit Blaulicht kam die Feuerwehr gegen 11 Uhr am Sonntag ins Naherholungszentrum am Brettmühlenteich in Zschorna gefahren. Auch ohne Sirene waren die Zeltplatzbetreuer und die etwa 200 Badegäste ziemlich erschrocken. Denn niemand ahnte etwas. Zwei Personen werden vermisst, hieß es plötzlich. Gruppenführer Peter Wegener, der amtierende Wehrleiter aus Kleinnaundorf, ließ seine Männer Schwimmwesten anlegen und das Schlauchboot ins Wasser bringen.

Die Kameraden von Kleinnaundorf rücken mit dem Schlauchboot an, einer Dauerleihgabe der Kreisjugendfeuerwehr Meißen. Alles sieht aus wie ein Ernstfall.Fotos: Andrè Leuschner
Die Kameraden von Kleinnaundorf rücken mit dem Schlauchboot an, einer Dauerleihgabe der Kreisjugendfeuerwehr Meißen. Alles sieht aus wie ein Ernstfall.Fotos: Andrè Leuschner

Dann ging alles schnell, denn die beiden vermeintlichen Opfer riefen im Wasser lautstark um Hilfe. Sie wurden ins Boot geholt und an Land gebracht. Einer war angeblich bewusstlos. Die beiden Kleinnaundorfer, die sich als die Herren Lehmann und Müller herausstellten, bekamen zu trinken, wurden gegen Unterkühlung warm eingepackt, ihre Atmung wurde kontrolliert. Dann wären sie nach der Erstversorgung den Sanitätern übergeben worden. Doch das war nicht nötig. „Alles gut gemacht, fast ohne Fehl und Tadel“, loben Ramona und André Leuschner. Vergessen wurde nur der Sichtschutz der Geborgenen vor den neugierigen Blicken der Badegäste.

Die beiden Johanniter hatten die Übung für die Einsatzkräfte geplant und auch die vermeintlich Ertrinkenden ausgesucht. Die sonntägliche Aktion, die zwei Mal ablief, war Abschluss und Höhepunkt eines Erste-Hilfe-Lehrgangs der Kleinnaundorfer Wehr bei den Johannitern. Bereits im März hatten 26 Kameraden die wichtigsten Handgriffe der Menschenrettung geübt. Nun war am Sonntag im Gerätehaus noch einmal die Theorie besprochen worden, bevor es unter realen Bedingungen an den Strand ging. Bekanntlich hat das kommunale Bad keinen Rettungsschwimmer vor Ort. Am Ufer stehen Schilder „Baden auf eigene Gefahr“. „Doch im Ernstfall müssen die Retter schnell vor Ort sein“, sagt Tauschas Bürgermeister Hans-Ullrich Scheibe, der sich das Geschehen am Sonntag selbst angesehen hat. Schließlich geht`s um Menschenleben. Scheibe hatte im vorigen Jahr einen Einsatzplan eingeführt, nach dem jedes Wochenende im Sommer eine Ortsfeuerwehr in Bereitschaft ist – vor allem wegen der Waldbrandwarnstufen vier und fünf. Diese Diensthabenden schauen dann auch auf dem Zeltplatz vorbei, ob zum Beispiel offenes Feuer gemacht wurde.

Von Mitte Mai bis Mitte September ist das Freibad mit Campingplatz geöffnet. Es ist also gerade Halbzeit der diesjährigen Saison. An die 4000 erwachsene Tagesgäste und etwa 2300 Kinder zählte die Rezeption bisher schon. „Das ist etwa die Hälfte der Besucher, die wir schon im Vorjahr hatten“, sagt Objektleiterin Elke Krüger. So schlecht sei die Saison bisher nicht gelaufen. Außerdem mieteten sich bisher etwa 250 Zeltler auf dem Campingplatz ein. Auch die Kinder vom Anglerverein Dresden zelteten ein Wochenende in Zschorna.

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