Von Rolf Hill
Landkreis. Es war schon etwas aufregend für Nora Wiesner und Sandra Stange, Schülerinnen der 9. Klasse des Richard-von-Schlieben- bzw. des Christian-Weise-Gymnasiums Zittau, als sie zum ersten Mal das Gebäude der BGS-Inspektion am Waldweg in Hirschfelde-Rosenthal betraten. Sie hatten zwar einen Ablaufplan erhalten, wussten allerdings noch nicht, was sich hinter all den vielen Programmpunkten verbirgt. Polizeihauptmeister Reinhard Pfohl, sonst als Kontaktbeamter Ansprechpartner für die Sorgen und Nöte der Bevölkerung, nahm die beiden „unter seine Fittiche“.
„Wir wissen natürlich, dass die Mädchen kaum Vorstellungen über unsere Arbeit haben. Dieses Wissen wollen wir ihnen vermitteln. Das ist für uns neu in dieser Form. Am Ende wird es einen kleinen Test geben, damit sowohl wir als auch die Schulen sehen, ob wir dabei richtig vorgegangen sind“, sagte er.
So lernten sie nicht nur die Dienststelle selbst kennen, sondern auch den in ihrem Zuständigkeitsbereich liegenden Grenzabschnitt zwischen dem Dreiländereck und Leuba mitsamt den dazugehörigen Übergangsstellen. Bei der Vorführung der BGS-Hundestaffel in Großhennersdorf konnten Nora und Sandra erleben, wie das, was die vierbeinigen Grenzschützer am Morgen trainiert hatten, in der Praxis umgesetzt wird. Mehr noch, sie durften sogar einmal als Statisten mit agieren.
Einige Tage später war noch Vivien Ahsmann vom Maria-Sybilla-Merian-Gymnasium Herrnhut hinzugekommen und hatte so das Duo zum Trio komplettiert. Wie die beiden anderen fand sie schnell Geschmack an der Sache. Dazu trugen nicht zuletzt die Besuche im Grenzschutzamt Pirna, in der BGSI Seifhennersdorf und am Autobahngrenzübergang Ludwigsdorf bei.
„Als wir uns für das Praktikum beim BGS entschieden, dachten wir ganz einfach, das könnte recht interessant werden“, verriet Vivien. „Und so ist es nun auch wirklich geworden. Zuvor hatten wir uns schon bei der Landespolizei beworben, aber die wollten uns nicht.“
Nora Wiesner fand, dass sich alle „sehr große Mühe gegeben haben.“ Weder Reinhard Pfohl noch jemand anderes sei ihnen mit dem befürchteten „komischen Beamtendeutsch“ gekommen, sondern alle Gespräche waren locker und völlig normal. „Schade, dass jetzt schon Schluss ist“, bedauerte sie. Da konnte ihr Sandra Stange nur beipflichten. „Ich bereue nicht, dass ich dieses Praktikum gewählt habe“, war ihr erstes Zwischenfazit. „Es gab eine Menge interessanter Dinge, ich habe viel gelernt.“
Natürlich fließt vom Ende der 9. Klasse bis zum Abitur noch eine ganze Menge Wasser die Neiße entlang, aber ein kleines bisschen Interesse auf die spätere Berufswahl hat dieses Praktikum beim BGS wohl doch schon geweckt.