Von Angelika Dornich
Sie führt derzeit durch verschiedene Welten, die Fahrt von Zittau ins nahe gelegene Gebirge. In der Stadt ist kaum noch etwas von den Schneemassen zu sehen, die noch Anfang vergangener Woche lagen. Am Anfang von Oybin künden mit Ostereiern behangene Bäumchen vom bevorstehenden Fest, während die mächtigen Felsen des Berges noch mit vielen kleinen Eiszapfen geschmückt sind. Die „Teufelsmühle“ lockt bereits mit frischen Forellen. Am zentralen Parkplatz des Kurorts hingegen rutscht ein kleiner Junge mit großem Spaß von einem vereisten Schneeberg. Und ein Stück weiter schippt ein Anwohner den Fußweg an der Hauptstraße frei.
„Auch alle Mitarbeiter des Bauhofs sind im Einsatz, um Wege und Plätze herzurichten“, sagt Susann Beyer von der Tourist-Information. Schließlich werden viele Osterbesucher erwartet. Nicht nur in den Hotels und Pensionen von Oybin, sondern aller Gebirgsgemeinden gibt es nur noch wenige freie Zimmer. Selbst alle 82 Ferienhäuser des Trixi-Parks Großschönau sind ausgebucht. „In Privatquartieren besteht aber noch genug Auswahl“, bestätigt Steffi Hänisch von der Jonsdorfer Tourist-Info.
Ostern liegt in diesem Jahr recht zeitig, zwischen Winter und Frühling. Ski fahren ist nicht mehr möglich, wandern noch eingeschränkt. Die für gestern geplante Führung durch die Mühlsteinbrüche musste beispielsweise abgesagt werden, weil dort, wo die Sonne nicht hinkommt, der über ein Meter hohe Schnee ziemlich vereist ist. Auch die Nonnenfelsen sind noch nicht begehbar. „Doch auf den Hochwald und Töpfer sowie den Talringweg in Oybin entlang kommt man auf alle Fälle“, sagt Susann Beyer.
Ab Karfreitag fährt auch wieder der „Gebirgsexpress“ zur Burg- und Klosteranlage Oybin und zum Töpfer. Und am Ostersonntag können Urlauber und Tagesbesucher in Oybin einem richtigen alten Osterbrauch nachgehen. Vorausgesetzt, sie stehen früh auf. Denn bereits um acht Uhr ist am Haus des Gastes Treff zum Osterwasser-Holen. „Es soll wohl zu einer richtigen Quelle in Richtung Hausgrund gehen“, weiß Susann Beyer. Wer will, kann sich ja einen kleinen Krug zum Schöpfen mitnehmen, denn Osterwasser soll ja zu Schönheit und Gesundheit verhelfen. Allerdings darf man auf der gesamten Tour kein Wörtchen reden, sonst wird’s „Plapperwasser“.
Gereimte Heimatgeschichte
Vergnüglich geht es auch bei den Ortsführungen am Sonnabend und Ostermontag mit Ritter Johann in Oybin und am Ostersonntag mit dem Jonsdorfer Mönch zu. Beide erzählen nämlich in gereimter Form Interessantes aus der Heimatgeschichte.
„Jeder hofft natürlich auf schönes Wetter“, sagt Gisela Schwerdtner von der „Gondelfahrt“ in Jonsdorf. Das zieht, wie man bereits am vergangenen Sonntag und gestern gesehen hat, gerade viele Tagesbesucher ins Gebirge. Etliche Gaststätten-Besitzer laden an den Ostertagen mit speziellen Gerichten und Kaffeemusik zum gemütlichen Verweilen ein. Aber auch Ruhebänke an einem sonnigen Ort – wie an der Südseite des Waltersdorfer Butterberges. Dort genossen gestern in der Mittagszeit Leute die warmen Strahlen und den herrlichen Blick in die Landschaft. „Empfehlenswert sind auch die Museen in Waltersdorf und Großschönau“, sagt Nicole Meusel vom „Quirle-Häusl“. Mit der Internationalen Eislaufshow „Stars on Ice“ sowie dem Schmetterlingshaus hat Jonsdorf seine Asse im Spiel. Mit und rund um die Bimmel-Bahn gibt es Ostern ebenfalls einiges zu erleben, insbesondere am 26. und 27. März in den Bahnhöfen Zittau Vorstadt, Bertsdorf und Oybin.