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Zwölftklässler fordern Abi-Verschiebung

Zittaus Gymnasiasten beklagen fehlende Vorbereitungszeit. Nun haben sie Sachsens Kultusminister einen Brief geschrieben und schlagen ihm zwei Varianten vor.

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Symbolbild © Armin Weigel/dpa

Julia Müldener und Nino Tremer stehen vor ihrer Abitur-Prüfung am Christian-Weise-Gymnasium in Zittau. Doch mit der Situation sind sie unzufrieden, in die sie und ihre Mitschüler die Corona-Beschränkungen gebracht haben. 

Mit einem offenen Brief haben sich die beiden deshalb stellvertretend für den Abi-Jahrgang an Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) gewandt. Darin fordern sie, die Ausgangsbeschränkung für Konsultationen aufzuheben oder die Prüfungstermine zu verschieben.  

Der Grund: Das Abitur entscheidet über die Zukunft der Schüler. "Wir sehen uns deshalb berechtigt, eine ausreichende Abiturvorbereitung für unsere Prüfungen zu beanspruchen", schreiben die beiden an Christian Piwarz, der wiederum allen Abiturienten Unterstützung versprach, um ein "qualitativ hochwertiges und vollumfänglich anerkanntes Abitur ablegen zu können."

Durch die Schließung der Schulen bis 19. April fehlen den Zwölftklässlern vier Wochen prüfungsorientierter Unterricht, der laut Julia Müldener und Nino Tremer durch eigenständiges Selbststudium Zuhause unmöglich vollständig ersetzt werden kann. Besonders mit Blick auf die naturwissenschaftlichen Prüfungen mit praktischem Anteil, sei ein Nachteil im Vergleich zu vorherigen Jahrgängen nicht von der Hand zu weisen, schreiben sie. Chemische, physikalische sowie biologische Experimente könnten mangels Voraussetzungen daheim nicht durchgeführt werden. "Ohne diese praktischen Übungen ist es nicht möglich, sich ausreichend auf die C-Teile der schriftlichen Abiturprüfungen vorzubereiten", heißt es im Brief. Das sei ausschließlich in den Schulräumen möglich. "Daher sind Konsultationen vor den Prüfungen essenziell." 

Erste Prüfung bereits am 24. April

Falls die Schulen am 20. April wieder geöffnet sein sollten, wäre für die Zwölftklässler nach eigenen Angaben keine ausreichende Prüfungsvorbereitung gegeben. Das Physik-Abitur soll bereits am 24. April 2020 stattfinden, wodurch nur drei Schulstunden vorab zur Verfügung stünden. Die Biologie- und Chemieprüfungen sind wenige Tage später angesetzt, die oft praktische Tätigkeiten erfordern. Tiefgründige Übungen dafür seien kaum möglich, schreiben Julia Müldener und Nino Tremer. 

"Um eine vergleichbar gerechte Situation zu vorherigen Jahrgängen zu bieten, sollten gleiche Bedingungen geschaffen werden." Diese wären für sie nur durch ausreichende Konsultationszeit von mindestens zwei  Wochen gegeben. Ein Durchschnittsabitur könne keine gerechte Lösung darstellen, wie es auch Christian Piwarz formulierte. 

Daher fordern die Gymnasiasten, die Ausgangsbeschränkung für Konsultationen zu unterbrechen oder die Prüfungstermine zu verschieben. Sie bitten den Kultusminister nun, die bisherige Lösung zu überdenken - mit Blick auf die Bedeutung des Abiturs für den weiteren Werdegang. (SZ)

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