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Gewerkschaften: "Ignoriert Protest-Aktion gegen Turow"

Am Samstag ist in Bogatynia eine Drei-Länder-Demo geplant, bei der Unterschriften für die Schließung der Grube gesammelt werden sollen.

Von Thomas Christmann & Klaus-Peter Längert
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Am Dreiländerpunkt protestierten im Februar 2021 Mitglieder von Greenpeace Oberlausitz gegen das polnische Kraftwerk Turow.
Am Dreiländerpunkt protestierten im Februar 2021 Mitglieder von Greenpeace Oberlausitz gegen das polnische Kraftwerk Turow. © Matthias Weber/photoweber.de

Aufgrund der Protest-Aktion gegen Turow am Samstag in Bogatynia (Reichenau) appellieren polnische Gewerkschaften und Berufsverbände an Beschäftigte und Einwohner, selbige zu ignorieren. Damit sollen mögliche von den Organisatoren geplante Provokationen umgangen werden. "Wir bewahren Ruhe", heißt es in dem vom Onlinemedium zgorzelec.info veröffentlichen Aufruf.

Die Organisatoren aus Deutschland, Tschechien und Polen wollen ab 9 Uhr ein Zeichen setzen, gegen "die leichtfertigen Handlungen des polnischen Staates, der der Bevölkerung Tschechiens das Wasser und der Bevölkerung die Zukunft nimmt". Auch sie sehen die reale Gefahr physischer Aggressionen vonseiten der Bewohner. Die Veranstalter fordern, dass die Kohleförderung sofort eingestellt und der Tagebau geschlossen wird.

Proteste wegen Turow gab's die vergangenen zwei Jahre einige. So hat die Umweltorganisation Greenpeace mit Aktionen auf die Problematik aufmerksam gemacht. Bereits im August 2020 rief sie zu einem Protest am Dreiländerpunkt auf. Dabei musste die Polizei einschreiten. Im Februar 2021 gab's eine erneute Demo an der Stelle. Einen Monat später besetzten die Aktivisten sogar den Abraumbagger in der Grube, um gegen Polens Klimapolitik zu protestieren - doch selbst Tschechien zeigte sich davon wenig begeistert. Im Mai 2021 setzte Greenpeace mit einer Leuchtschrift am neuen Kraftwerks-Block ein Zeichen gegen Kohle-Verstromung. Die letzte Demo war am 18. September 2021.