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Afghanistan braucht Hilfe, kein Militär

Das Demokratie-Experiment am Hindukusch ist gescheitert. Wegsehen ist keine Option. Aber nötig ist nun ein grundlegend neuer politischer Ansatz.

Von Frank Grubitzsch
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Menschen werden aus Kabul evakuiert.
Menschen werden aus Kabul evakuiert. © ZUMA Press Wire Service

Es ist eine Tragödie, die vorhersehbar war – nicht erst seit dem raschen (manche sagen überstürzten) Abzug der Bundeswehr und der Soldaten anderer Nato-Staaten. Schon Wochen vorher gab es Indizien dafür, wie es um Macht und Einfluss der afghanischen Regierung tatsächlich steht. Die Bundesregierung muss sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht rechtzeitig Vorkehrungen für den schlimmsten Fall getroffen zu haben. So wird die Evakuierung von Botschaftspersonal und Mitarbeitern von Hilfsorganisationen zu einem gefährlichen Unternehmen, bei dem Bundeswehr-Soldaten erneut ihr Leben riskieren müssen. Nur deshalb, weil die Politik zu leichtgläubig war, lieber beschönigenden Lagebeschreibungen folgte, als auf deutliche Warnungen zu hören. Und was aus den Ortskräften wird, ist für die meisten von ihnen weiter unklar.

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