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Baerbock will weltweite Allianz gegen Hunger schmieden

Der Ukraine-Krieg hat Lebensmittel verknappt und Preise explodieren lassen. Gegen den schlimmer gewordenen weltweiten Hunger helfe nur gemeinsames Handeln.

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Ein unterernährtes vierjähriges Mädchen sitzt auf einem Bett in einem Krankenhaus in Sanaa im Jemen. Der Ukraine-Krieg hat die Ernährungs-Situation vieler Menschen verschlimmert
Ein unterernährtes vierjähriges Mädchen sitzt auf einem Bett in einem Krankenhaus in Sanaa im Jemen. Der Ukraine-Krieg hat die Ernährungs-Situation vieler Menschen verschlimmert © Mohammed Mohammed/XinHua/dpa (Symbolfoto)

Berlin. Außenministerin Annalena Baerbock will eine weltweite Allianz gegen Lebensmittelknappheit und Preisexplosion infolge des Ukraine-Kriegs schmieden. Die Grünen-Politikerin sagte dem "Spiegel", den Kampf gegen den weltweiten Hunger könne man ähnlich wie die Bewältigung der Klimakrise nur gemeinsam angehen. "Mir ist wichtig, dass unser Land dabei Verantwortung übernimmt."

Vom 12. bis 14. Mai treffen sich die Außenminister der sieben großen westlichen Industrienationen (G7) auf Gut Weißenhaus in Schleswig-Holstein. "Als Industrienationen stehen wir in vorderster Verantwortung", so Baerbock. "Ein Schwerpunkt unseres G7-Vorsitzes ist, eine Allianz gegen diese Ernährungskrise zu schmieden. Auch als Einladung an die Golfstaaten und andere Länder in dieser Welt, von denen einige erklären, sie hätten mit diesem Krieg gar nichts zu tun."

Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hatte bereits im vergangenen Monat das Ziel genannt, als Reaktion auf Auswirkungen des Krieges ein neues Bündnis für globale Ernährungssicherheit schaffen.

Staaten wie Somalia, Ägypten und der Libanon seien fast vollständig von Weizen und Mais aus Russland und der Ukraine abhängig, sagte Baerbock. "Jetzt blockiert Russland die ukrainischen Häfen, in denen das dringend benötigte Getreide lagert, Felder können wegen des Krieges nicht bestellt werden." Damit habe der russische Präsident Wladimir Putin viele Länder in eine akute Notlage gebracht.

Baerbock hatte schon Mitte April bei einem Besuch im westafrikanischen Staat Niger angesichts drohenden Getreidemangels als Folge der russischen Invasion in die Ukraine zum Kampf gegen die drohende Hungerkrise aufgerufen.

Zu ihrer geplanten Reise in die Ukraine in den nächsten Tagen sagte Baerbock: "Unmittelbar nach dem furchtbaren Verbrechen in Butscha hatte ich mit meinem ukrainischen Kollegen besprochen zu reisen, um insbesondere auch die Arbeit des Internationalen Strafgerichtshofs zu unterstützen. Die Ausladung des Bundespräsidenten hat dann auch meine Reisepläne beeinträchtigt. Es ist gut, dass das jetzt aus der Welt geschafft ist."

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte am Donnerstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Dabei seien "Irritationen der Vergangenheit" ausgeräumt" worden, wie Steinmeiers Sprecherin mitteilte.