Sachsen
Merken

Wie will die CDU das noch drehen, Herr Wanderwitz?

Die Union liegt vor der Wahl in Umfragen zurück. Im Podcast "Politik in Sachsen" fordert Marco Wanderwitz seine Partei eindringlich auf, mehr zu kämpfen.

Von Fabian Deicke & Annette Binninger
 3 Min.
Teilen
Folgen
Marco Wanderwitz (CDU) zu Gast im Podcast "Politik in Sachsen" bei Sächsische.de.
Marco Wanderwitz (CDU) zu Gast im Podcast "Politik in Sachsen" bei Sächsische.de. © [M] Ronald Bonß/Sächsische.de

Dresden. Knapp drei Wochen vor der Bundestagswahl liegt die Union in Umfragen immer deutlicher hinter der SPD. Mitglieder und potenzielle Wählerinnen und Wähler von CDU/CSU hadern in der Kanzlerkandidaten-Frage noch immer mit der Person Armin Laschet. "Wir sind damit, wo wir im Moment stehen, nicht zufrieden", kritisiert der Spitzenkandidat der sächsischen CDU, Marco Wanderwitz, im Podcast "Politik in Sachsen". "Wir müssen jetzt kämpfen."

Allerdings sucht Wanderwitz, der vor der Entscheidung zwischen Laschet und Söder im Frühjahr aufseiten des bayerischen Ministerpräsidenten stand, die Ursache für das Abrutschen in der Wählergunst nicht allein im Kanzlerkandidaten. "Das Programm dringt überhaupt nicht durch," stellt er fest. Ein Problem, das alle größeren Parteien im Moment hätten. Die Union müsse deshalb jetzt einerseits Armin Laschet stärken und anderseits inhaltlich punkten. "Denn die Programme unterscheiden sich diesmal mehr als bei früheren Wahlen. Es geht um was."

Auch für Marco Wanderwitz geht es in diesem Bundestagswahlkampf um etwas. Als Unions-Spitzenkandidat in Sachsen um nichts Geringeres als um die Frage, ob die CDU am 26. September erneut nur zweitstärkste Kraft wird in Sachsen. Vor vier Jahren war Sachsen das einzige Bundesland, in dem die AfD knapp vor der CDU gelegen hatte.

Stärke der AfD im Osten eine "demokratiegefährdende Grundsituation"

In seiner Funktion als Ost-Beauftragter der Bundesregierung hat Wanderwitz kürzlich in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über die Wähler der AfD gesagt, diese seien "nach 30 Jahren nicht in der Demokratie angekommen." Die AfD warf Wanderwitz daraufhin vor, dass er nicht für die Menschen im Osten spreche, sondern sie lediglich beschimpfe.

Wanderwitz lässt sich davon nicht beeindrucken. Dass die AfD seine Analyse aufgegriffen habe, zeige doch nur: "Getroffene Hunde bellen."

Dennoch bekräftigt Wanderwitz im Podcast "Politik in Sachsen" noch einmal, sich explizit an die AfD-Wähler gewendet zu haben. Diese würden entweder die Partei wählen, weil sie genauso "rechtsradikal" seien oder aus Protest. "Wegen eigener Unzufriedenheit, wegen Wunden aus der Vergangenheit oder Zukunftsängsten", zählt Wanderwitz mögliche Gründe auf und sieht in diesem vornehmlich im Osten auftretenden Wahlverhalten eine "demokratiegefährdende Grundsituation".

Wanderwitz wirbt dafür: "Gute Demokratinnen und Demokraten wählen keine rechtsradikale Partei. Das ist für mich das Tafelsilber einer Demokratie."

Weitere Themen und Fragen in dem 55-minütigen Podcast-Gespräch sind:

  • Mögliche Koalitionen nach der Bundestagswahl
  • Klimapolitik: Worin sich CDU von Grünen und SPD unterscheidet
  • Debatte um Rente und Renteneintrittsalter
  • Was ist eigentlich die Aufgabe eines Ostbeauftragten und wozu gibt es die Position?
  • Welche Rolle wird der Osten spielen wenn Merkel nicht mehr Kanzlerin ist?

Diese Folge "Politik in Sachsen" hören Sie direkt über den oben eingebetteten Player.

Hier können Sie den Podcast außerdem hören

🎙 auf Spotify hören
🎙 auf Deezer hören
🎙 mit Apple Podcast hören
🎙 mit Google Podcast hören
🎙 mit Amazon Music hören
🎙 über YouTube-Playlist hören

🎙 Alle bisherigen Folgen auf Sächsische.de