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So läuft das Wahlforum am Freitag in Görlitz

Am Freitag gibt es ein Forum mit den Direktkandidaten für den Wahlkreis Görlitz. Die SZ sprach mit Roland Löffler, Chef der Landeszentrale für politische Bildung.

Von Matthias Klaus
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Roland Löffler ist Chef Landeszentrale für politische Bildung.
Roland Löffler ist Chef Landeszentrale für politische Bildung. © Karl-Ludwig Oberthür

Im Wahlkreis 157, Görlitz, stellen sich am 26. September als Direktkandidaten Florian Oest (CDU), Harald Prause-Kosubek (SPD), Hans Grüner (FDP), Marko Schmidt (Linke) und Annett Jagiela (Bündnis 90/Grüne) zur Wahl und am Freitag den Fragen des Publikums. Tino Chrupalla (AfD) kommt nicht. Beginn der Veranstaltung, die gemeinsam mit der SZ organisiert wird, ist 19 Uhr im Wichernhaus.

Herr Löffler, die Landeszentrale hatte bereits zur vergangenen Landtagswahl zum Wahlforum eingeladen. Wie kommt die Veranstaltung beim Publikum an, wie groß ist erfahrungsgemäß die Resonanz?

Wir hatten insgesamt 60 Wahlforen im Vorfeld der Wahlen zum 7. Sächsischen Landtag ausgerichtet. Zur diesjährigen Bundestagswahl veranstalten wir pro Wahlkreis zwei Wahlforen, insgesamt 32. Jeweils eines der Wahlforen in jedem Wahlkreis findet hybrid statt, also online und mit Präsenz-Publikum. Die hybriden Wahlforen übertragen wir parallel als Live-Stream in unserem Facebook- und YouTube-Kanal. Über deren Kommentarfunktion können Zuschauende ihre Fragen in die aktuelle Runde einbringen. Mehr als 7.000 Bürgerinnen und Bürger ergriffen 2019 die Chance zur Diskussion mit den Direktkandidatinnen und -kandidaten. Die Resonanz in diesem Jahr müssen wir noch abwarten.

Welches Ziel hat das Wahlforum?

Damals wie heute ist es uns wichtig, die Menschen vor der Wahl zusammenzubringen und im direkten Dialog über die Themen reden zu lassen, die ihnen wirklich auf der Seele brennen – kontrovers, sachlich und auf Augenhöhe. Das Publikum entscheidet im Vorfeld selbst, zu welchen Themen sich die Kandidatinnen und Kandidaten positionieren sollen und kann Diskussionsbeiträge einbringen. Die Wahl am 26. September ist richtungsweisend und sie wird auch einen Einblick in die Stimmungslage der sächsischen Bevölkerung geben. Viele Themen liegen gerade an: Klimakrise, Umweltkatastrophen, der chaotische Rückzug der NATO-Truppen aus Afghanistan, die Corona-Pandemie, Fragen der Digitalisierung und Globalisierung... Wir bieten die überparteiliche und unabhängige Plattform dafür.

Wie reagieren die Kandidaten, wenn sie eingeladen werden, sind sie sofort zum Forum bereit?

Im Vorfeld der Wahlforen haben wir jede der sechs im Bundestag mit Fraktionsstatus vertretenen Parteien eingeladen, mit ihren Direktkandidatinnen und –kandidaten des jeweiligen Wahlkreises teilzunehmen. Die Rückmeldungen aller Fraktionen waren durchweg positiv. Bereits bei den Wahlforen zur Landtagswahl 2019 hatten wir entschieden, unter Berücksichtigung der Überparteilichkeit und des Gleichbehandlungsgrundsatzes nach dem Prinzip der „abgestuften Chancengleichheit“ einzuladen. Danach ist eine Abstufung nach der Bedeutung der Parteien zulässig. Diese Bedeutung ergibt sich dann vor allem aus den bisherigen Wahlerfolgen der Parteien auf Bundes- und Landesebene.

In Görlitz fehlt der AfD-Kandidat Tino Chrupalla. Wie finden Sie diese Einstellung?

Herr Chrupalla hat seine Teilnahme aus terminlichen Gründen abgesagt und uns keine Ersatzperson genannt. Jedem Kandidaten, jeder Kandidatin ist es freigestellt, ob er oder sie unserer Einladung nachkommt. Wir bewerten deren Entscheidung nicht.