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Bundeswehr zieht Soldaten nach Party ab

Ein ganzer Panzergrenadierzug der Bundeswehr wird nach einem Zwischenfall in Litauen zurück nach Deutschland beordert.

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Bei einer Party in einem Hotel in Litauen sollen Bundeswehrsoldaten rechtsradikale und antisemitische Lieder gesungen haben.
Bei einer Party in einem Hotel in Litauen sollen Bundeswehrsoldaten rechtsradikale und antisemitische Lieder gesungen haben. © Symbolbild/Patrick Pleul/dpa

Berlin. Die Bundeswehr zieht nach schwerem Fehlverhalten von eigenen Soldaten der Nato-Mission in Litauen am Donnerstag einen ganzen Panzergrenadierzug zurück nach Deutschland ab. Bei den Hauptbeschuldigten werde zudem eine fristlose Entlassung nach dem Soldatengesetz geprüft, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.

In die Ermittlungen sei auch der Militärische Abschirmdienst (MAD) eingebunden. Im Zuge der Untersuchung gebe es auch Verdachtsmomente zu weiteren Unregelmäßigkeiten, darunter ein Fehlbestand an Munition in dreistelliger Höhe.

Ermittlungen hätten bereits einen Anfangsverdacht auf Straftaten wie sexuelle Nötigung, Beleidigung, womöglich mit rassistischem Hintergrund, und Nötigung sowie auf extremistische Verhaltensweisen ergeben. Zuerst hatte der "Spiegel" berichtet.

Bei der Party Ende April in einem Hotel sollen demnach rechtsradikale und antisemitische Lieder gesungen worden sein. Von einem mutmaßlichen sexuellen Übergriff gebe es auch Film-Aufnahmen. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte erklärt, auch diejenigen würden zur Rechenschaft gezogen, die möglicherweise etwas von den Vorfällen wussten, Informationen aber nicht weitergaben. (dpa)