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Grüner Wasserstoff "made in Saxony"

Sunfire und Vitesco Technologies schließen eine strategische Partnerschaft, um die Serienfertigung von Elektrolyseuren zu beschleunigen.

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Sunfire aus Dresden will noch in diesem Jahr mit der Serienfertigung von Elektrolyseuren starten.
Sunfire aus Dresden will noch in diesem Jahr mit der Serienfertigung von Elektrolyseuren starten. © PR/Sunfire

Der Dresdner Wasserstoff-Spezialist Sunfire will schon in diesem Jahr mit der Serienfertigung seiner Druck-Alkali-Elekrolyseanlagen beginnen. Zu diesem Zweck geht Sunfire eine strategische Partnerschaft mit Vitesco Technologies ein, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. „Vitesco Technologies verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Serienfertigung von Komponenten für die Automobilindustrie“, erklärt Sunfire-CEO Nils Aldag. Hintergrund ist die große Nachfrage nach Elektrolyseuren zur Produktion von grünem Wasserstoff, den Anlagen, die das Gas erzeugen.

Der Autozulieferer Vitesco Technologies wird in seinen Fertigungshallen die Zellen – im Durchmesser so groß wie Traktorreifen – zu sogenannten Stacks stapeln, die das Herzstück eines Elektrolyseurs bilden. In Limbach-Oberfrohna baut der Konzern dafür ein Viertel seiner Kapazitäten um. Der Aufbau der Montagelinie startet bereits im ersten Quartal 2023.

Neue Perspektiven für Automobilzulieferer

Der sächsische Standort Limbach-Oberfrohna bei Chemnitz blickt auf eine lange Tradition in der Automobilbranche zurück: Bislang fertigte das Unternehmen hier vor allem Dieselinjektoren. Auch Bremsen für das DDR-Kultauto Trabant wurden hier schon produziert.

Wo traditionell fossile Energieträger die Hauptrolle spielten, kann Sunfire in den Gigawatt-Maßstab skalieren. „Interessanterweise brauchen wir zur Fertigung von Elektrolyseuren ganz ähnliche Kompetenzen wie die Automobilindustrie“, sagt Nils Aldag. „Für die deutsche Wirtschaft ist das extrem spannend. Im Zuge der Transformation traditioneller Industrien bietet die rasant wachsende, grüne Wasserstoffbranche neue Perspektiven.“

Diese Ansicht teilt Hans-Jürgen Braun. „Für unser Werk Limbach-Oberfrohna mit seiner herausragenden Expertise im Präzisionsbereich sowie in der Fertigung mechanischer Komponenten haben wir in der Kooperation mit Sunfire einen vielversprechenden Weg gefunden“, sagt der Geschäftsführer von Vitesco Technologies.

Nächste Ausbaustufe bereits in Planung

Unterdessen baut Sunfire weiter seine Kapazitäten zur Fertigung von Alkali-Elektrolyseuren aus. Dabei setzt das Unternehmen auf eine dezentrale Produktion. Einen Kernprozess – die metallische Beschichtung der Zellen – setzt Sunfire am eigenen Standort in Solingen um. Dort wird in wenigen Wochen eine neue Galvanik-Linie eröffnet, eine weitere befindet sich schon im Aufbau. Damit wird Sunfire 2023 in der Lage sein, jährlich Alkali-Elektrolyseure mit einer Gesamtkapazität von 500 MW zu produzieren. Der Ausbau in den Gigawatt-Maßstab ist bereits in Planung. (SZ/nm)