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Leag-Konzern baut Solaranlagen auf dem Cottbuser Ostsee und in Böhlen

In Sachsen und Brandenburg schreiten die Pläne zum Aufbau der größten Solarfabrik Europas voran. Was nun in Böhlen und Cottbus geschieht.

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Der Ostsee bei Cottbus ist noch lange nicht gefüllt, doch der Bau eine Solaranlage auf dem Wasser ist bereits genehmigt.
Der Ostsee bei Cottbus ist noch lange nicht gefüllt, doch der Bau eine Solaranlage auf dem Wasser ist bereits genehmigt. © kairospress

Cottbus/Böhlen. Der Bau der größten schwimmenden Solaranlage auf dem Ostsee bei Cottbus hat eine weitere Hürde genommen. Die Stadtverordneten hätten dem Vorhaben zugestimmt, teilten der Energiekonzern Leag und die Stadt Cottbus am Donnerstag mit. Die sogenannte Floating-Anlage mit 21 Megawatt Leistung unter Normalbedingungen sei Bestandteil eines kohlendioxidfreien Hafenquartiers. Der Leag-Konzern könne damit noch in diesem Jahr den Bauantrag einreichen für Deutschlands größte schwimmende Fotovoltaikanlage und mit den Arbeiten daran im nächsten Frühjahr beginnen.

Die Anlage soll weniger als ein Prozent der Fläche vom künftig 1.900 Hektar großen Ostsee einnehmen. Sie entstehe mit größtmöglichem Abstand zu allen touristisch genutzten Seeufern und außerhalb geplanter Schifffahrtsrouten, heißt es. Die geplante Jahreserzeugung reiche rechnerisch aus, um 5.700 Haushalte mit Strom zu versorgen.

Cottbus Oberbürgermeister Holger Kelch (CDU) sagte, die Floating-Anlage sei nur ein erster Schritt. Projekte wie Windenergieanlagen und eine Seewasserwärmepumpe würden folgen. Seitens der Leag hieß, die Anlage habe ein "innovatives Verankerungssystem" und sei daher "ein überregionales Leuchtturmprojekt". Zudem gebe es in der Lausitz viele weitere Braunkohle-Tagebauseen für weitere schwimmende Solaranlagen.

Im nordsächsischen Böhlen hat bereits der Bau begonnen

Ebenfalls am Donnerstag erfolgte im nordsächsischen Böhlen der Baustart für ein weiteres Solarprojekt der Leag. Dort entsteht eine 17 Megawatt-Anlage mit rund 30.000 Modulen auf dem Gelände einer ehemaligen Asche-Absetzanlage beim Braunkohle-Kraftwerk Lippendorf. Die 14 Hektar umfassende Anlage könne nach ihrer Fertigstellung 6.000 Haushalte mit Strom versorgen.

Sowohl die Anlage auf dem Ostsee sowie in Böhlen gehören zum strategischen Leag-Vorhaben Gigawatt-Factory, mit dem man sich vom Braunkohle- zu einem großen Grünstromerzeuger wandeln will. Es liefen bereits Genehmigungsverfahren für Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als einem Gigawatt, hieß es. Der Konzern will bis 2030 sieben Gigawatt Strom mit erneuerbaren Energien erzeugen. Die dafür notwendigen Flächen sind vorrangig auf rekultivieren Tagebauen und an Kraftwerksstandorten geplant. (SZ)