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Wie Sachsen die europäische Solarindustrie stärken will

Energieminister Wolfram Günther übergibt ein Positionspapier der Solarindustrieregionen SIRE an EU-Energiekommissarin Simson.

Von Nora Miethke
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Sachsens Umweltminister Wolfram Günther will die sächsische Solarindustrie stärken.
Sachsens Umweltminister Wolfram Günther will die sächsische Solarindustrie stärken. © dpa/Matthias Rietschel

Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther hat am Mittwoch auf dem Solar Power Summit in Brüssel das Positionspapier des von Sachsen initiierten Netzwerks der europäischen Solarindustrieregionen Solar Industry Regions Europe (SIRE) an die EU-Kommissarin für Energie, Kadri Simson, übergeben.

Das Netzwerk der europäischen Solarindustrieregionen war auf Initiative Sachsens Ende Januar zunächst mit Andalusien (Spanien) und Kärnten (Österreich) gestartet, inzwischen sind dem Netzwerk auch Grand Est (Frankreich), Sachsen-Anhalt und die Region Liberec (Tschechien) beigetreten. Gespräche mit weiteren europäische Regionen laufen derzeit.

Das Netzwerk begrüßt die EU-Solarenergiestrategie, die einen Ausbau der Solarenergie aus Photovoltaik in Europa auf mehr als 320 Gigawatt (GW) bis 2025 und 600 Gigawatt bis 2030 vorsieht. Die Regionen wollen ihre Ziele geschlossen gegenüber der EU vertreten, den Austausch zwischen Verbänden, Unternehmen und Verwaltungen intensivieren, Kompetenzen bündeln und Best-Practice-Beispiele in den Regionen identifizieren. "Das Thema ist so groß - wie der Wettbewerb geregelt, die Nachfragen organisiert und die Fachkräftesituation verbessert werden sollen - das man es nur auf der europäischen Ebene diskutieren kann", betont Günther.

Um die ambitionierten Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien zu erreichen, brauche es einen starken Hochlauf bei der Photovoltaik. Auf dem Weg dahin müsste Europa seine einseitige Abhängigkeit von Ostasien, insbesondere von China, überwinden und Antworten auf die Hunderte Milliarden Dollar schweren Subventionsprogramme der USA finden, so der Grünen-Politiker. Nach seinen Angaben müssten am Kapitalmarkt ein "dreistelliger Milliardenbetrag" mobilisiert werden, damit die Produktion in Europa so ausgebaut werden kann, um das Ziel von 600 Gigawatt bis 2030 zu erreichen. Zum Vergleich: Der Solarenergie-Spezialist Meyer Burger plant für dieses Jahr einen Ausbau der Fertigungskapazitäten für 1 Gigawatt. Das notwendige Fördervolumen umschrieb Günther mit "einem niedrigen zweistelligen Betrag". Dies aufzubringen, hält er für "durchaus machbar".