Betten schieben im Nieskyer Krankenhaus

Umzüge stehen jetzt im Krankenhaus Niesky auf der Tagesordnung. Der Grund: Die Stationen werden renoviert und mit moderner und digitaler Technik ausgestattet. Das bedeutet für Patienten und Personal mehr Bewegung, denn die Stationen müssen leer sein, bevor die Handwerker kommen.
Am Montag betraf das die Station 3, die komplett umziehen musste, sagt Katja Adolphi, Projektkoordinatorin der Baumaßnahmen der Diako Dresden. Sie ist zuständig für das, was jetzt im Nieskyer Krankenhaus als Einrichtung der Diakonissenanstalt Dresden baulich geschieht.
Das Telefon nun im Arztkittel
Den insgesamt vier Stationen wird nicht nur eine Verschönerungskur mit neuem Anstrich und Fußbodenbelag gegeben, sondern auch digitale Verbesserungen für Personal und Patienten geschaffen. Von dem sichtbaren Austausch der Röhrenfernseher durch Flachbildschirme für die Patientenbetten abgesehen, finden diese mehr im Verborgenen statt. So wird jede Station mit W-LAN ausgestattet. Das gestattet einen unkomplizierten Zugang zum Internet. Für das medizinische Personal wird die DECT-Telefonie auf den Stationen eingeführt.
DECT ist die Abkürzung für eine verbesserte digitale Schnurlos-Kommunikation. Also ein Funkstandard, der besonders häufig bei Festnetztelefonen eingesetzt wird. Mit der Einführung dieses Funkstandards erhält die schnurlose Kommunikation einen großen Vorteil für Ärzte und Schwestern. Sie werden nicht mehr über einen "Pieper" benachrichtigt, telefonisch Rücksprache zu halten, sondern haben das Telefon gleich am Mann oder an der Frau.
Vorbereitet auf digitale Visite
Zudem will das Krankenhaus von der analogen zur digitalen Visite umsteigen. Dann kommt der behandelnde Arzt nicht mehr mit einer Klemmmappe voll Papier unterm Arm zum Patienten, sondern mit einem digitalen Tablet. Bevor alles so weit ist, steht als Ausweichquartier die Station 4 den Patienten und ihrem Personal zur Verfügung. Bisher wurde sie als ambulanter Bereich und für Büros genutzt, nun als vorübergehendes Domizil für die anderen drei Stationen. In den Prozess eingebunden ist auch die Notfallaufnahme, die ebenfalls diese Neuerungen bekommt, erklärt Katja Adolphi.
Diese Innenarbeiten sind Bestandteil der seit einem Jahr laufenden baulichen Veränderungen am Krankenhaus Emmaus. Diese Investitionen umfassen neben dem Anbau an die Notaufnahme auch den Umbau der Funktionsdiagnostik und des Sprechstundenbereiches sowie die gegenwärtig erfolgende technische Modernisierung der Stationen, erklärt Diako-Sprecher Victor Franke. Mit der Bausumme von etwas über neun Millionen Euro geht die Einrichtung einen Schritt hin zum digitalen Krankenhaus. Mitfinanziert werden diese Maßnahmen durch Fördermittel des sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.