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Erste Krankenkasse nennt neuen Beitrag

Die Knappschaft bleibt bei 1,6 Prozent Zusatzbeitrag und übt Kritik an der Bundesregierung.

Von Kornelia Noack
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Die Knappschaft will ihre Versicherten nicht zusätzlich belasten.
Die Knappschaft will ihre Versicherten nicht zusätzlich belasten. © Alexander Heinl/dpa

Die Kranken- und Pflegeversicherung der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (KBS) wird im Jahr 2023 ihren Zusatzbeitragssatz nicht erhöhen. Er wird weiterhin bei 1,6 Prozent liegen. Damit ist die Knappschaft die erste Kasse, die sich zu den angekündigten Beitragserhöhungen äußert.

„Trotz fehlender Strukturmaßnahmen gelingt es der Knappschaft durch eine solide Finanzpolitik, ihren Zusatzbeitrag auch weiterhin stabil zu halten“, erklärte Robert Prill, Vorsitzender der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung KBS, in einer Presserklärung.

Die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung war in den vergangenen Monaten immer wieder Gegenstand der Beratungen im Deutschen Bundestag. Bereits im Sommer hatte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angekündigt, dass der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung von derzeit 1,3 Prozent um 0,3 Prozentpunkte angehoben werden soll. Ziel sei es, ein Teil des 17-Milliarden-Euro-Defizits, das die Krankenkassen angehäuft haben, zu finanzieren.

Der Vorstoß stieß auf Kritik, da die zusätzlichen Kosten in jedem Fall bei den Versicherten hängenbleiben. „Die Beitragszahlenden erwarten, dass die Bundesregierung nunmehr endlich ihre Hausaufgaben macht und die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung auf zukunftsorientierte nachhaltige Beine stellt. Hauruck-Aktionen für den Augenblick müssen endlich der Vergangenheit angehören“, so Robert Prill.

Wer in Deutschland gesetzlich krankenversichert ist, zahlt aktuell den einheitlichen Krankenkassenbeitrag von 14,6 Prozent auf sein Bruttoeinkommen. Den Betrag teilen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu je 7,3 Prozent. Zusätzlich kann jede Kasse seit 2015 einen individuellen, einkommensabhängigen Zusatzbeitrag erheben. Wie hoch der ausfällt, bestimmt jede Kasse selbst.