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Sächsische Landarztquote: Studienplätze sind begehrt

Insgesamt 119 interessierte Nachwuchsmediziner bewarben sich in Sachsen um ein Medizinstudium. Das sind fast doppelt so viele wie im vergangenen Jahr.

Von Fionn Klose
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Viele Medizinstudenten wollen Landärzte werden. Die Studienplätze sind heiß begehrt.
Viele Medizinstudenten wollen Landärzte werden. Die Studienplätze sind heiß begehrt. © dpa

Dresden. Am 28. Februar lief die Bewerbungsfrist für die 40 Studienplätze für Medizin über die Landarztquote in Sachsen aus. Dafür haben sich insgesamt 119 Interessierte beworben. Das sind fast doppelt so viele wie im letzten Jahr. Sozialministerin Petra Köpping (SPD) ist mit den hohen Bewerberzahlen zufrieden: "Ich freue mich sehr darüber, dass sich so viele Menschen dafür einsetzen möchten, unsere medizinische Versorgung im Freistaat Sachsen abzusichern", sagte sie. Die Studienplätze stehen abseits des regulären Numerus-Clausus, der Einser-Abiturienten bevorzugt, zur Verfügung.

Nun beginnt für die Bewerber ein zweistufiges Auswahlverfahren für das Wintersemester 2023/24. Darin wird das Ergebnis eines Studieneignungstests, die vorliegende Berufsausbildung in einem Gesundheitsberuf oder die Art und Dauer einer geeigneten freiwilligen oder ehrenamtlichen Tätigkeit berücksichtigt. Um sich bewerben zu können, müssen aber nicht alle Kriterien erfüllt sein. Wer diese erste Stufe erfolgreich meistert, wird zu einem Auswahlgespräch eingeladen.

Alle, die einen Studienplatz bekommen, verpflichten sich, nach Abschluss des Studiums und einer fachärztlichen Weiterbildung in der Allgemeinmedizin, für mindestens zehn Jahre in einem unterversorgten Gebiet im Freistaat als Hausarzt zu arbeiten.

Mit der Landarztquote wird ein Anteil von 6,5 Prozent der Studienplätze für Medizin in Sachsen an spezielle Bewerber vergeben. Sie soll die hausärztliche Versorgung in Sachsen in Zukunft sichern, insbesondere in den ländlichen Regionen, die vom Hausarztmangel bedroht sind. "Wir brauchen engagierte Medizinerinnen und Mediziner, die sich für den Beruf begeistern – gerade auch in unterversorgten Regionen", sagt Petra Köpping.

Mit der Landarztquote sollen junge Menschen angesprochen werden, die vor Ort gebunden sind und kein 1,0-er Abitur, aber vielleicht schon Erfahrung im Gesundheitsbereich. Somit haben mehr angehende Medizinstudenten eine Chance auf einen Platz. Interessierte können sich wieder ab Januar 2024 auf einen solchen Studienplatz bewerben.