Wo fehlen in Sachsen welche Ärzte?
Wie schwer es ist, einen Termin beim Facharzt zu bekommen, hat Inge Köhler aus Lauta in der Lausitz erlebt. Seit Januar hat sie sich um einen Termin beim Neurologen bemüht. Die 67-Jährige leidet nach einer Wirbelsäulenoperation an Nervenschmerzen und ständigem Kribbeln – einer Neuropathie. „Viele Schmerzmittel vertrage ich nicht. Deshalb brauche ich den Rat des Facharztes, was ich gegen die Quälerei tun kann.“
Für akute Fälle hat die Kassenärztliche Vereinigung eine Terminservicestelle geschaffen. Unter der Telefonnummer 116 117 sollen Patienten einen Termin erhalten, die dringend vom Facharzt weiterbehandelt werden müssen, aber selbst keinen gefunden haben. Auch Inge Köhler hat es versucht und einen Termin in einer 50 Kilometer entfernten Praxis erhalten. „Wie soll ich ohne Auto aus unserem kleinen Ort dorthin kommen?“, fragt sie. Deshalb rief sie immer wieder bei Neurologen in ihrer Umgebung an, bis es endlich klappte. Vor wenigen Tagen konnte sie untersucht werden. Doch weitere Untersuchungen sind nötig – das bedeutet wieder warten. „Es wird wohl bis Jahresende dauern, bis mir geholfen werden kann“, sagt sie.
Warum werden nicht einfach mehr Ärzte zugelassen? In Sachsen gibt es 6.133 Vertragsärzte, davon 36 Prozent Hausärzte, 50 Prozent Fachärzte und 15 Prozent ärztliche Psychotherapeuten. Reicht das? Eine Frage, die nicht nur Inge Köhler bewegt.
- Wer legt fest, wie viele Ärzte in Sachsen gebraucht werden?
- Wie viele Einwohner muss ein Arzt versorgen?
- In welchen Fachrichtungen ist die Versorgung problematisch?
- Wann gilt eine Region als ärztlich unterversorgt?
- Gibt es auch Regionen, die überversorgt sind?
- Warum bekommen Patienten dann keinen Termin?
- Müssen die Notaufnahmen den Mangel ausgleichen?