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Fridays for Future sind wieder zurück

Schon länger hat man nichts von ihnen gehört. Am Freitag will die Klimabewegung Fridays for Future in Sachsen wieder auf die Straße gehen.

Von Luisa Zenker
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Klimademo auf dem Postplatz: 2019 war Fridays-for-Future fast jeden Freitag auf der Straße.
Klimademo auf dem Postplatz: 2019 war Fridays-for-Future fast jeden Freitag auf der Straße. © Rene Meining/Archiv

Dresden, Freiberg, Sebnitz - die Demonstrierenden von Fridays for Future rufen am Freitag zum siebten Mal in ihrer Geschichte zu einem globalen Klimastreik auf. Monatelang konnten die Proteste der 2018 gegründeten Initiative wegen der Corona-Pandemie kaum oder gar nicht stattfinden. Jetzt wollen die jungen Klimaschützer nicht mehr länger warten.

In acht sächsischen Städten sind kleine, aber vielfältige Protestaktionen geplant: In Sebnitz werden die Klimaschützer Bäume pflanzen, in Grimma eine große Erdkugel aufstellen, in Heidenau sollen die Glocken läuten, in Leipzig wollen sie eine Kunstinstallation voller Utopien errichten und in Freiberg, Zittau, Görlitz werden sie am Marktplatz große Reden halten.

2020 ein gutes Jahr für den Klimaschutz?

Unter dem Motto "Keine leeren Versprechungen" richten sich die Forderungen an die Politik, um das Klimaziel von 1,5-Grad-Celsius einzuhalten. Fridays for Future kritisiert, dass der Umweltschutz im letzten Jahr vernachlässigt wurde: 2020 sei seit Beginn der Wetteraufzeichnung das Wärmste weltweit gewesen. Konzerne, die wie die Lufthansa fossile Energien nutzen, seien mit milliardenschweren Steuermitteln unterstützt worden. Der Dannenröder Wald in Hessen sei für den neuen Autobahnabschnitt der A49 gerodet worden.

"Zwar hat Deutschland im letzten Jahr seine Klimaziele erreicht, aber nicht nachhaltig. Das meiste davon ist auf die coronabedingten Beschränkungen zurückzuführen", sagt Louise Hummel-Schröter von Parents-for-Future Dresden. "Sobald wieder gelockert wird, werden auch die Emissionen hochgehen."

Streik auf über 120 Kreuzungen in Dresden

Die 36-Jährige plant am Freitagvormittag mit anderen Eltern eine Kunstinstallation aus leeren Umzugskartons vor der sächsischen Staatskanzlei in Dresden. Sie wollen auf die "inhaltsleeren" Klimapakete aufmerksam zu machen.

Am Freitagnachmittag demonstriert dann die Dresdner Ortsgruppe Fridays for Future dezentral in der ganzen Stadt. "Wir streiken auf 1000 Kreuzungen" lautet die Aktionsform. Diese Art soll einen coronakonformen, aber sichtbaren Protest ermöglichen. Die Bewegung ruft alle alten und jungen Klimaschützer auf, sich allein oder zu zweit an einer Kreuzung ihrer Wahl zu stellen, mit Maske sowie einem Protestplakat. Blockieren wollen die Demonstranten den Verkehr nicht. Damit nicht jede Person die gleiche Straßenecke wählt, soll der geplante Standort vorher der Ortsgruppe mitgeteilt werden.

Bis jetzt wurden der Gruppe zufolge 126 Straßenecken (Stand Mittwoch, 17. März) angemeldet. Von den Umweltinitiativen BUND Dresden, Greenpeace und Extinction Rebellion sind weitere Aktionen geplant. Wer pandemiebedingt lieber nicht rausgehen will, kann nach Aufforderung Fridays for Futures auch digital streiken. Auf der deutschlandweiten Webseite könne jede Person ein Foto ihres persönlichen Klimastreiks hochladen. In Deutschland organisiert die Bewegung Proteste in mehr als 210 Städten, weltweit sind in über 50 Ländern Aktionen geplant.