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Staatsanwaltschaft will beschleunigtes Verfahren nach Blockade in Jänschwalde

Nach der Blockadeaktion in Jänschwalde laufen Verfahren gegen die Kohlekraftgegner. Zwei von ihnen sind in Haft - und könnten bald vor Gericht landen.

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Klimaprotest mit Folgen: Mehrere Menschen waren Mitte September auf das Gelände des Kohlekraftwerks in Jänschwalde im Süden Brandenburgs eingedrungen.
Klimaprotest mit Folgen: Mehrere Menschen waren Mitte September auf das Gelände des Kohlekraftwerks in Jänschwalde im Süden Brandenburgs eingedrungen. © dpa/Patrick Pleul

Cottbus. Rund eineinhalb Monate nach einer Blockadeaktion auf dem Gelände des Braunkohlekraftwerkes Jänschwalde in der Lausitz sitzen inzwischen noch zwei Kohlekraftgegner in Untersuchungshaft.

Die Staatsanwaltschaft will gegen die beiden Beschuldigten Anträge auf ein beschleunigtes Verfahren stellen, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Cottbus am Donnerstag sagte. Einer von drei Untersuchungshäftlingen sei dagegen am 1. November entlassen worden.

Ein beschleunigtes Verfahren wird angewandt, wenn der Sachverhalt relativ einfach oder die Beweislage klar ist. Es kann maximal eine Strafe von bis zu einem Jahr verhängt werden.

Mehr als 20 Kohlekraftgegner in Jänschwalde festgenommen

Umweltaktivisten hatten am 19. September Gleis- und Förderanlagen auf dem Kraftwerksgelände in Jänschwalde blockiert. Infolge der Blockaden mussten zeitweise zwei der vier Kraftwerksblöcke mit jeweils 500 Megawatt Leistung vom Netz genommen werden.

Es laufen Verfahren gegen zahlreiche weitere Kohlekraftgegner, die an der Aktion in der Lausitz beteiligt gewesen sein sollen. Bei der mehr als zehn Stunden andauernden Protestaktion gegen Kohleverstromung waren nach Polizeiangaben mehr als 20 Tatverdächtige in Gewahrsam genommen worden. Mehrere Frauen und Männer hatten sich zuvor an Gleisen und Förderbändern angekettet. Weil einige von ihnen ihre Identität und Personalien nicht preisgaben, kamen sie ins Gefängnis.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Aktivisten unter anderem Hausfriedensbruch und die Störung öffentlicher Betriebe vor. Auch der Kraftwerksbetreiber Leag hatte Strafanzeige gestellt. (dpa/bb)