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Zwei Verletzte bei Klima-Demo in Kölner Dom

Aktivisten der Umweltbewegung Extinction Rebellion haben am Donnerstag im Kölner Dom protestiert. Ihnen gehe es um den Schutz alter Kirchen.

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Aktivisten der Umweltbewegung Extinction Rebellion liegen während einer Protestaktion im Mittelgang des Kölner Doms.
Aktivisten der Umweltbewegung Extinction Rebellion liegen während einer Protestaktion im Mittelgang des Kölner Doms. © Extinction Rebellion/dpa

Köln. Mitglieder der Umweltbewegung Extinction Rebellion haben sich im Kölner Dom vor Beginn einer Messe wie tot auf den Boden gelegt, um so gegen die Klimaerwärmung zu protestieren. Die Ordnungshüter des Doms, die Domschweizer, trugen sie daraufhin nach draußen.

Zwei von ihnen verletzten sich dabei, offenbar indem sie sich beim Ziehen und Tragen verhoben. Von den Aktivisten, die Spruchbänder und Lautsprecher dabei hatten, sei keine Gewalt ausgegangen, sagte eine Polizeisprecherin. Die Aktion fand am Donnerstagabend kurz vor der Festmesse am katholischen Feiertag Heilige Drei Könige statt.

Ermittlungen wegen Hausfriedensbruch

"Der Papst ist weiter als die Politik und große Teile seiner eigenen Kirche", sagte eine Sprecherin von Extinction Rebellion am Freitag. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hat wiederholt ein entschiedenes Handeln angemahnt, um die Klimaerwärmung zu stoppen - andernfalls sei die Zukunft der Menschheit in Gefahr.

Die Sprecherin kritisierte, dass Geistliche des Bistums Aachen im rheinischen Braunkohlerevier zum Abriss vorgesehene Kirchen bereitwillig ausgesegnet hätten. Auf keinen Fall sei beabsichtigt gewesen, die Messe zu verhindern oder auch nur aufzuhalten. Domdechant Robert Kleine kritisierte die Aktion in einem Interview mit dem Domradio.

Nach Angaben einer Polizeisprecherin kamen die Aktivisten den mehrfachen Aufforderungen der Domschweizer, den Dom zu verlassen, nicht nach. Nun liefen Ermittlungen wegen Hausfriedensbruchs. Auch ein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz werde geprüft. Festnahmen gab es nicht. Kölner Zeitungen hatten über den Fall berichtet. (dpa)