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Batterien sollen besser für Umwelt werden

Sie spielen bei der Elektromobilität eine große Rolle. Damit auch Batterien "grün" sind, schlägt die EU Regeln vor. Die gehen weit über das fertige Produkt hinaus.

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Ein elektrischer Lkw der Marke Framo für den Transport von Batterien für den VW ID.3 und ID.4 innerhalb des VW-Werks Zwickau steht vor einer Halle.
Ein elektrischer Lkw der Marke Framo für den Transport von Batterien für den VW ID.3 und ID.4 innerhalb des VW-Werks Zwickau steht vor einer Halle. © Jan Woitas/dpa-Zentralbild

Brüssel. Von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling - die EU-Kommission will für umweltfreundlichere Batterien in der EU sorgen und hat am Donnerstag entsprechende Regeln vorgeschlagen. "Wir wollen, dass alle Batterien für den EU-Markt gemeinsame Anforderungen erfüllen, egal wo sie hergestellt wurden", sagte Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius in Brüssel. Ziele sind eine umweltschonendere Herstellung und längere Lebensdauer der Batterien sowie die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards bei der Gewinnung wichtiger Rohstoffe wie Lithium oder Kobalt. Diese Stoffe sollen am Ende eines Batterielebens zudem stärker recycelt werden.

Ab 2026 soll es Mindeststandards zur Leistungsfähigkeit und Lebensdauer sowohl für haushaltsübliche Batterien als auch für Industriebatterien geben. Für wiederaufladbare Batterien für die Industrie und Elektrofahrzeuge wäre ab Juli 2024 eine CO2-Bilanz notwendig. Später dürfte diese Bilanz einen bestimmten Wert nicht überschreiten.

Im Zentrum des Vorschlags stehe der Kreislauf-Gedanke, sagte Sinkevicius. Laut Vorschlag sollen im Jahr 2030 70 Prozent der Alt-Batterien aus Haushalten gesammelt werden. Derzeit liegt das Ziel laut Kommission bei 45 Prozent. Größere Batterien etwa aus der Industrie oder von Elektroautos sollen vollständig gesammelt werden. Für bestimmte neue Batterien ist ab 2030 ein Mindestmaß recycelter Komponenten vorgesehen. Auch die Weiterverwendung zum Beispiel von E-Auto-Batterien als stationäre Energiespeicher soll verstärkt werden.

Ein Mitarbeiter von Volkswagen steht in einem Reinraum zur Produktion von Batteriezellen im VW Werk Salzgitter.
Ein Mitarbeiter von Volkswagen steht in einem Reinraum zur Produktion von Batteriezellen im VW Werk Salzgitter. © Julian Stratenschulte/dpa

Verbraucher sollen anhand von QR-Codes Informationen über Lebensdauer, Ladekapazität, Entsorgung oder schädliche Inhaltsstoffe von Batterien erhalten. Große Batterien sollen dank eines "Batteriepasses" nachverfolgbar sein.

Die Kommission nimmt mit ihren Vorschlägen einen Zukunftsmarkt in den Blick. "Es wird erwartet, dass sich der weltweite Bedarf an Batterien bis 2030 vervierzehnfacht", sagte EU-Kommissionsvize Maros Sefcovic. Die EU könnte zum zweitgrößten Batteriemarkt hinter China werden. "Aber für die grüne nachhaltige Zukunft, zu der sich Europa verpflichtet hat, sollten grüne nachhaltige Batterien den Strom liefern." Das mache die neuen Regeln notwendig. Der einheitliche Rahmen würde der Industrie bei Innovationen und der Vorbereitung auf den wachsenden Markt helfen.

Auch Umweltkommissar Sinkevicius sieht für die Wirtschaft vor allem Chancen. Der wachsende Markt und die Regeln würden zur Nutzung effizienterer Technologien führen und verstärktes Recycling würde Kosten senken. Deshalb rechne er auch nicht damit, dass sich die Batterien durch die Regelungen für Endkunden verteuern würden. (dpa)

Fahrrad-Akkus werden an einem Prüfstand in der Produktion der Pendix GmbH in Zwickau geladen.
Fahrrad-Akkus werden an einem Prüfstand in der Produktion der Pendix GmbH in Zwickau geladen. © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild