Berlin. Die jährliche Feinstaubbelastung durch Feuerwerk ist laut Umweltbundesamt (Uba) knapp halb so hoch wie bislang angenommen. Pro Jahr würden rund 2050 Tonnen Feinstaub durch Pyrotechnik verursacht, teilte das Uba am Donnerstag auf Grundlage neuer Berechnungsmethoden mit. "Bislang war man davon ausgegangen, dass 4.500 Tonnen Feinstaubausstoß durch das Feuerwerk für die schlechte Luft verantwortlich sind", heißt es in einer Mitteilung. Die Zahlen beziehen sich auf das gesamte Jahr, rund 75 Prozent der Belastung entstehen laut Uba aber in der Silvesternacht.
Damit mache Feuerwerk knapp ein Prozent der jährlichen Gesamtemission von Feinstaubpartikeln der Größe PM10 aus und knapp zwei Prozent der Gesamtemission von noch kleineren PM2,5-Feinstaubpartikeln. Die neue Menge wurde laut Uba anhand von Emissionsfaktoren berechnet, die experimentell ermittelt wurden. Die Änderungen gehen demnach auf einen fachlichen Austausch mit dem Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) zurück.
Reduzierung trotzdem sinnvoll
Der VPI habe von einem unabhängigen Prüfinstitut Emissionen beim Abbrennen von Feuerwerk messen lassen. Aus diesen Messungen seien Emissionsfaktoren abgeleitet worden. Die Ergebnisse der Studie seien dem Umweltbundesamt vorgestellt worden, heißt es in der Mitteilung.
"Die auf Grundlage der Studie und in der Diskussion zwischen VPI und Uba entwickelte Vorgehensweise zur Ermittlung der Feinstaubemissionen aus Feuerwerk ist valide und fachlich korrekt", betonte das Amt, das die neuen Werte erstmals für seine Berichterstattung im Jahr 2021 nutzen will.
Feuerwerkskörper sorgen laut Uba dafür, dass die Feinstaubbelastung an Neujahr zu den höchsten im ganzen Jahr gehört. Über die akuten Auswirkungen einer kurzfristig hohen Feinstaubbelastung wie zu Silvester sei zwar weniger bekannt als über eine langfristig erhöhte Konzentration. Aber: "Jegliche Reduzierung und Vermeidung von Feinstaubemissionen ist unter dem Gesichtspunkt der Gesundheitsvorsorge sinnvoll und empfehlenswert", teilte das Amt mit. Feinstaub führe etwa zu Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen. (dpa)