Sachsen
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Sachsens Umweltminister warnt vor Wasserknappheit

Sachsens Landtag debattiert über das Wasser. Der Umweltminister betont, dass Dürre und Hitze zunehmen. Die Regierung nehme das Thema sehr ernst.

Von Thilo Alexe
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Im vergangenen Sommer führte die Elbe Niedrigwasser
Im vergangenen Sommer führte die Elbe Niedrigwasser © dpa

Sachsen muss sich darauf vorbereiten, mit weniger Wasser auszukommen. "Wir werden uns auf Knappheit einstellen müssen", sagte Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) am Donnerstag im Landtag. Seit 2018 hätten Meteorologen für den Freistaat fünf ausgeprägte Trocken- und Hitzejahre registriert. Zudem nähmen Wetterextreme zu, so dass es gleichzeitig in manchen sächsischen Regionen zu Dürre, in anderen zu Hochwasser kommen könne, betonte Günther.

Die Staatsregierung nehme das Thema ernst und habe mehrere Handlungsfelder definiert. "Wir werden sehr sorgsam mit dem Regen umgehen müssen", sagte der stellvertretende Ministerpräsident. Es gehe darum, das "Schwammverhalten der Landschaft" zu nutzen. Zudem sollen Verbundsysteme gestärkt werden, über die Wasser in bedürftige Regionen gelangen kann. Rund 40 Prozent des Verbrauchs werde durch Talsperren gedeckt, sagte Günther. Gestärkt werden müsse dazu die Infrastruktur. "Wir haben einen immensen Investitionsbedarf vor uns", hob der Umweltminister hervor, der zudem eine Niedrigwasserstrategie und ein Risikomanagement für Starkregen ankündigte.

In der von den Grünen beantragten Debatte mahnte deren Umweltexperte Volkmar Zschocke: "Das verfügbare Wasser wird absehbar nicht ausreichen, um alle Bedarfe zu decken." Nötig sei eine "kluge Steuerung von Überschuss auf der einen Seite und Mangel auf der anderen Seite". Für die CDU wies Robert Clemen darauf hin, dass die Sachsen bereits zu den sparsamsten Wasserverbrauchern zählen. Allerdings seien noch immer 0,6 Prozent der Haushalte – Einwohner sogenannter Brunnendörfer – nicht an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen.

Der SPD-Abgeordnete Volkmar Winkler warb mit Blick auf die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur für den sozialdemokratischen Vorschlag eines sächsischen Investitionsfonds. Er schätzte die notwendigen Mittel im dreistelligen Millionenbereich ein.

Für die Linke wies Antonia Mertsching auf die hohe Verdunstung in Tagebaufolgeseen hin. Generell verschärften sich Wasserkonflikte – elf von 16 Ländern registrierten mehr entsprechende Gerichtsverfahren. Mertsching forderte zudem den Verbleib von Wasser in öffentlicher Hand und warnte davor, dass Lebensmittelkonzerne Brunnen kaufen.

Der AfD-Abgeordnete Jörg Dornau wies darauf hin, dass extreme Wetterlagen dazugehörten und man sich darauf vorbereiten müsse: "Dürren und Hochwasser hat es in der Vergangenheit immer gegeben."