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Von 9/11 bis nach Dresden: Scheitert der Westen?

20 Jahre nach den Anschlägen von New York wird deutlich: Das Wertesystem des Westens verliert weiter an Anziehungskraft. Jetzt steht es am Scheideweg.

Von Oliver Reinhard
 13 Min.
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Mit dem New Yorker World Trade Center sank am 11. September 2001 auch der Glaube in Trümmer, der Siegeszug der westlichen Werte sei unaufhaltsam.
Mit dem New Yorker World Trade Center sank am 11. September 2001 auch der Glaube in Trümmer, der Siegeszug der westlichen Werte sei unaufhaltsam. © epa ABC NEWS / HO

Als vor 20 Jahren die Türme des New Yorker World Trade Centers in sich zusammenfielen, hinterließen sie eine Trümmerwüste, die nicht nur aus Schutt und Toten bestand. Die Terroristen, die den Anschlag geplant und exekutiert haben, hatten sich das WTC als Ziel ausgesucht, weil es mehr war als ein gigantischer Gebäudekomplex. Vielmehr galten die Twin Towers als Stein gewordenes Symbol für Macht und Hybris der Vereinigten Staaten. Sie standen durch ihre Nähe zur Wall Street für das triumphale Selbstbild des Kapitalismus und wegen ihrer Lage im Herzen Manhattans als Leuchttürme der freien Welt da – vor allem, aber nicht nur aus amerikanischer Sicht. Sie waren das zwillingshafte, jedoch janusköpfige Sinnbild „des Westens“ mit all seinen positiven und negativen Facetten.

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