Politik
Merken

Ein Land, in dem kein Müll anfällt

Die Grünen legen Strategien für ein müllfreies Deutschland vor. Im Jahr 2050 soll es soweit sein.

 2 Min.
Teilen
Folgen
Eine überfüllte Mülltonne steht am Straßenrand.
Eine überfüllte Mülltonne steht am Straßenrand. © Britta Pedersen/dpa

Berlin. Nach Willen der Grünen sollen deutsche Haushalte und Unternehmen ab dem Jahr 2050 keinen Müll mehr produzieren. "Wir glauben, dass nur wenn wir die Abfallmenge massiv reduzieren, wenn wir in eine echte Kreislaufwirtschaft einsteigen, sind wir in der Lage unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen", sagte der Chef der Bundestagsfraktion Anton Hofreiter am Donnerstag bei der Vorstellung der Strategien der Partei zur Ressourcenwende.

Die Grünen wollen demnach, dass Verpackungen und Produkte langlebiger produziert, mehrfach verwendet und vollständig recycelt werden können. "Müll ist von Anfang an ein Designfehler", betonte die umweltpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Bettina Hoffmann. Plastik etwa solle demnach nicht mehr verbrannt oder in andere Länder exportiert, sondern zu 100 Prozent zu neuen Produkten verarbeitet werden. Die Partei möchte dazu eine Liste mit Materialien anlegen, die frei von Schadstoffen und somit problemlos recycelbar sind.

Unternehmen verantwortlich

Die Grünen setzen dabei auch auf die Verantwortung von Unternehmen: Sie sollen verbindliche Standards für die Kreislaufwirtschaft entwickeln. "Man hat da deutlich mehr Bündnispartner, als man denkt", betonte Hofreiter. Demnach wünsche sich etwa die Supermarktkette Rewe Innovationen in Sachen Recycling.

Nach Willen der Grünen sollen zudem bis 2025 die Quoten für Mehrwegprodukte gesteigert werden - bei Getränkeflaschen etwa von 50 auf mindestens 80 Prozent. Hoffmann zufolge ist auch ein Pfand auf andere Produkte wie etwa Handys denkbar.

Außerdem sollen den Grünen zufolge bis 2030 Güter und Materialien, die auf den Markt kommen, einen digitalen Produktpass bekommen. Darin soll unter anderem vermerkt werden, welche Inhaltsstoffe Plastik genau enthält. Um kleine und mittelständische Unternehmen bei der Einführung des Passes zu unterstützen, sollen sie eine Milliarde Euro erhalten. (dpa)