Wirtschaft
Merken

Firmen im Raum Leipzig wieder bereit zu Investitionen und mehr Jobs

Die Baubranche macht der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig zwar Sorgen. Aber Ängste vor einer Rezession scheinen verflogen zu sein.

Von Georg Moeritz
 2 Min.
Teilen
Folgen
Farbige Schirme wehen vor einer Gaststätte am Leipziger Augustusplatz. Die Unternehmen im Raum Leipzig berichten von verbesserten Geschäftserwartungen.
Farbige Schirme wehen vor einer Gaststätte am Leipziger Augustusplatz. Die Unternehmen im Raum Leipzig berichten von verbesserten Geschäftserwartungen. © SZ/Georg Moeritz

Leipzig. Nach dem Stimmungstief im vergangenen Herbst hat sich die Laune in Industrie und Handel im Raum Leipzig wieder aufgehellt. Kristian Kirpal, Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig, berichtete am Dienstag von verbesserten Geschäftserwartungen in einer neuen Umfrage. Die "Rezessionsängste" vom Ende vorigen Jahres in der Wirtschaft schienen "weitestgehend verflogen", sagte Kirpal, der selbst ein Unternehmen für Anlagenbau mit Schwerpunkt Energietechnik in Wermsdorf betreibt.

Die 598 teilnehmenden Firmen in der Umfrage hoben ihre Geschäftserwartungen an, ihre Einschätzungen der Lage blieben stabil verglichen mit der Umfrage vom Jahresanfang. Kirpal sagte, immer 45 Prozent der Betriebe beurteilten ihre Lage als gut. Die gewerbliche Wirtschaft habe das Krisenjahr 2022 besser überstanden als zeitweise befürchtet. Der Kostendruck verringere allerdings bei vielen die Erträge.

Dienstleister und Industrie optimistischer

Bei den Aussichten setzt sich die Aufwärtsbewegung seit dem Tiefpunkt in den Umfragen vom Herbst 2022 fort. Laut Kirpal ist daraus jedoch kein spürbarer Konjunkturaufschwung abzuleiten. Erst am Montag hatte der Sächsische Handwerkskammertag ähnlich geurteilt: Signale für einen Aufschwung seien nicht zu erkennen.

Die Investitionsplanungen der Leipziger IHK-Mitglieder steigen leicht. Doch der Umfragewert fällt laut Kammer recht bescheiden aus und lässt eine starke Zurückhaltung erkennen. Inflation und gestiegenes Zinsniveau hemmen. Dennoch seien auch die Personalplanungen aufwärts gerichtet. 26 Prozent der Unternehmen in der Umfrage wollen ihre Mitarbeiterzahl erhöhen, 13 Prozent verringern. Mehr als die Hälfte der Firmen melden allerdings, dass sie ihre offenen Stellen nicht leicht besetzen können.

Am besten fallen die Geschäftsaussichten im Dienstleistungsgewerbe aus. Auch in der Industrie haben die Betriebe ihre Prognosen angehoben und sind optimistischer als im vergangenen Jahr. Deutlich schlechter sind dagegen die Aussichten im Baugewerbe. Zwar ist die derzeitige Lage im Bau vielfach noch gut, aber die Auftragseingänge nehmen deutlich ab, schreibt die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig.