Die Inflation lässt sich nicht ganz ausgleichen

Dresden. Hurra, die Zahlen sinken! Die Bundesregierung hat es geschafft, die Inflationsrate zu verringern.
Doch die Freude ist kurz: Gerade mal von 8,0 auf 7,7 Prozent ist die Teuerung in Sachsen gesunken, trotz des Tankrabatts und des gut genutzten 9-Euro-Tickets. Die Energiepreise sind immer noch hoch, am Supermarktregal zeigt sich die Teuerung bei Lebensmitteln.
Wie es mit der Inflation weitergeht, hängt nun von drei Quellen ab:
1. Wenn die Lieferung vieler Waren und Rohstoffe weltweit weiter stockt, führt die hohe Nachfrage weiter zu steigenden Preisen.
2. Wenn Russland die Erdgasexporte nach Westen weiter drosselt, werden Strom, Heizung und Warmwasser erneut teurer.
Die dritte Quelle für eine mögliche Teuerung sind die Lohnkosten.
Der Staat hat schon 300 Euro Einmalzahlung zugesagt
Kanzler Olaf Scholz (SPD) möchte deshalb die Gewerkschafter zu Mäßigung bewegen. Sie sollen bei den Tarifverhandlungen nicht dafür kämpfen, Löhne in Höhe der Inflationsrate steigen zu lassen. Die Sorge des Kanzlers: Wenn Betriebe fast acht Prozent höhere Löhne zahlen müssten, könnten sie diese Kostensteigerung erneut zum Anlass für höhere Preise nehmen.
Scholz hofft, dass die Gewerkschaften sich mit Einmalzahlungen zufriedengeben. Doch dazu müssten die sicher sein können, dass ihre Mitglieder auch nur eine Einmal-Inflation zu spüren bekommen. Das kann niemand versprechen. Der Staat kann nur mithelfen, nach Tankrabatt und seinen 300 Euro Einmalzahlung Arbeitnehmer weiter zu entlasten.
E-Mail an Georg Moeritz