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Nord Stream 2: Zweites Schiff verlegt Rohre

Der Bau der umstrittenen Gaspipeline geht weiter voran. Mit einem weiteren Verlegeschiff können die letzten Kilometer noch schneller geschafft werden.

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Das russische Verlegeschiff "Akademik Tschersk" verlegt nun in dänischen Gewässern Rohre für die umstrittene Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2.
Das russische Verlegeschiff "Akademik Tschersk" verlegt nun in dänischen Gewässern Rohre für die umstrittene Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2. © Stefan Sauer/dpa (Archiv)

Für die umstrittene Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 hat ein zweites Schiff mit der Verlegung von Rohren begonnen. Nach erfolgreichen Tests habe das russische Pipeline-Verlegeschiff "Akademik Tscherski" Verlegearbeiten in dänischen Gewässern aufgenommen, teilte die Nord Stream 2 AG am Dienstag mit. Bereits seit Anfang Februar verlegt die russische "Fortuna" in dänischen Gewässern Rohre.

Der Doppelstrang, der einmal 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr von Russland nach Deutschland befördern soll, ist größtenteils fertiggestellt. Das Unternehmen Nord Stream 2 verwies auf Angaben von Ende März, nach denen 95 Prozent bereits verlegt worden seien. Auf beide Leitungen verteilt fehlten demnach insgesamt etwa 93 Kilometer in dänischen und rund 28 Kilometer in deutschen Gewässern.

Die "Akademik Tscherski" hatte Anfang März den Wismarer Hafen verlassen, wo sie umgebaut worden war. Anschließend hatte sie Tests in der Nähe von Kaliningrad unternommen und sich Ende März auf den Weg in dänische Gewässer für weitere Vorbereitungen gemacht.

Eine Schweizer Firma hatte ihre Spezialschiffe Ende 2019 nach Sanktionsdrohungen der USA abgezogen. Danach hatten die Verlegearbeiten etwa ein Jahr pausiert. Ende 2020 hatte die "Fortuna" dann zunächst einen Abschnitt in deutschen Gewässern verlegt.

Die USA wollen die Pipeline mit Sanktionen stoppen. Sie befürchten eine zu starke Abhängigkeit Europas von russischem Gas. Befürworter der Pipeline halten den Amerikanern entgegen, diese seien nur auf bessere Absatzchancen für ihr Flüssiggas in Europa aus. (dpa)