So will Sachsen jetzt Energie sparen

Dresden. Sachsens Regierung und die Landesbehörden wollen wegen der aktuellen Krise Energie sparen. „Ziel ist es, den Energieverbrauch insgesamt bereits jetzt so weit wie möglich zu reduzieren, um in den nächsten Monaten gut durch die Krise zu kommen“, sagte Regierungssprecher Ralph Schreiber.
Dafür wird das nächtliche Anstrahlen der Sächsischen Staatskanzlei und des Finanzministeriums auf die Zeitspanne zwischen Eintritt der Dunkelheit und 22 Uhr beschränkt. Auch bei anderen Dienstgebäuden der Regierung wird das repräsentative Anstrahlen unter Beachtung sicherheitstechnischer Aspekte reduziert oder ganz abgeschaltet, so Schreiber.
Außerdem wird die Innenbeleuchtung sukzessive auf LED-Beleuchtung umgestellt, wo das noch nicht erfolgt ist.
Auch in der Heizperiode soll Energie gespart werden. Die Raumtemperatur in den Büros wird dafür „grundsätzlich auf das gesetzliche Minimum von derzeit 20 Grad Celsius abgesenkt“, kündigt Schreiber an. Die Temperatur in Fluren und Treppenhäusern soll auf 15 Grad Celsius reduziert werden. Lüftungs- und Klimaanlagen sollen wo möglich komplett abgestellt werden. Weitere Maßnahmen werden geprüft, um den Energieverbrauch kurz- und mittelfristig weiter abzusenken, heißt es.
Gasverbrauch soll um 20 Prozent sinken
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte Verbraucher, Industrie und den öffentlichen Dienst aufgefordert, Energie zu sparen. Für konkrete Sparvorschriften soll das Bundeskabinett Verordnungen nach dem Energiesicherungsgesetz beschließen. Nach Angaben der Bundesnetzagentur muss der Gasverbrauch in Deutschland um etwa 20 Prozent sinken, damit die ausbleibenden Lieferungen aus Russland nicht zu einer Mangellage führen.
Fünf bis acht Prozent seien schon geschafft. Ein Großteil der Einsparungen werde von der Wirtschaft, von den Privathaushalten beim Heizen und bei der Stromerzeugung durch Gas erwartet.
Licht aus auch am Sächsischen Landtag
Anfang August hatte schon der Sächsische Landtag angekündigt, den Energieverbrauch des Parlamentsgebäudes zu senken. Ab sofort wird auf Fassaden- und Vorplatzbeleuchtung, die nächtliche Innenbeleuchtung und teils auf Deckenlicht verzichtet. In der Tiefgarage wird das Licht von 100 auf 20 Prozent reduziert, teilte die Landtagsverwaltung mit.
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Auch der Betrieb der Zierbrunnen vor dem Gebäude und im Innenhof ist eingestellt und bis auf weiteres ein Fahrstuhl mit Ausnahme der Plenarsitzungen stillgelegt. Die Kälteleistung für Beratungsräume wird ebenfalls verringert und die Warmwasserbereitung sparsamer optimiert.
„Dabei handelt es sich um erste, kurzfristige Maßnahmen“, sagte Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU). Wenn Politiker die Bürger zum Energiesparen aufforderten, müssten sie selbst Vorbild sein. Klar sei aber, dass „wir die Probleme unserer Energieversorgung nicht allein über Einsparungen lösen können“, so Rößler.