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Gysi: "Wir müssen uns die Montagsdemonstrationen zurückklauen"

An den Montags-Demos gegen die Politik der Bundesregierung nehmen auch Rechtsradikale teil. Linke-Politiker Gregor Gysi fordert deren Ausschluss.

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Gregor Gysi spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung der Linken in Niedersachen.
Gregor Gysi spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung der Linken in Niedersachen. © Friso Gentsch/dpa

Leipzig. Der frühere Linke-Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi hat einen Ausschluss rechter Gruppen auf den sogenannten Montagsdemonstrationen gefordert. Diese müssten zukünftig so organisiert werden, "dass die Rechten keine Chance haben", sagte Gysi am Rand der Verleihung der Goldenen Henne am Freitag in Leipzig. So dürften Vertreterinnen und Vertreter rechter Parteien weder auf einer Tribüne sprechen, noch auf den Demonstrationszügen mitlaufen. "Wir müssen uns die Montagsdemonstrationen zurückklauen", sagte Gysi.

In den vergangenen Wochen waren in verschiedenen deutschen Städten immer wieder montags Tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Politik der Bundesregierung zu demonstrieren. Jene Veranstaltungen fänden vermehrt in Ostdeutschland statt, da hier die Angst besonders groß sei, sagte Gysi. Zu den Protesten, beispielsweise im sächsischen Plauen (Vogtlandkreis), waren auch Anhängerinnen und Anhänger rechtsradikaler Gruppen gekommen.

"Montagsdemonstration" ist ein Begriff der friedlichen Revolution in der DDR 1989. Diese richtete sich gegen die Staatspartei SED, aus der später die PDS und schließlich die Linke hervorging. Den Begriff Montagsdemo nutzen inzwischen auch rechte Gruppierungen. Zu ihnen geht die Linke scharf auf Distanz. (dpa)