SZ + Politik
Merken

Wie ein junger Jude das Halle-Attentat erlebte

Ezra Waxman war vor einem Jahr während des Anschlag in der Synagoge. Nun tritt er im Prozess auf. Was bleibt von einer solchen Tat?

Von Tobias Wolf
 10 Min.
Teilen
Folgen
Der gläubige Jude Ezra Waxman forscht an der TU Dresden zur analytischen Zahlentheorie. Den Terroranschlag von Halle erlebte er in der Synagoge.
Der gläubige Jude Ezra Waxman forscht an der TU Dresden zur analytischen Zahlentheorie. Den Terroranschlag von Halle erlebte er in der Synagoge. © Tobias Wolf

Das Plakat irritiert Ezra Waxman. Gut zwei Meter hoch, vielleicht sechs Meter breit hängt es vor den zugeklebten Scheiben eines Ladens am Berliner Helmholtzplatz. Auf lila Grund wird mit weißer Schrift die Spiele-Plattform Twitch beworben. „Ihr folgen tausende Leute in die Verdammnis. Und zurück“, steht auf dem Plakat. Ausgerechnet Twitch. Stephan B., der rechtsextremistische Attentäter von Halle, hatte vor einem Jahr über diese Plattform seinen Anschlag auf die Synagoge in Halle und zwei Morde live ins Internet übertragen. Der Terrorist, der Juden, Muslime und Linke hasst, hatte sich dabei in Szene gesetzt wie die Hauptfigur eines Ballerspiels, über 2.000 Menschen sahen die Aufnahmen des Anschlags.

Ihre Angebote werden geladen...