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AfD-Parteitag: Brüchiger Burgfrieden

Die AfD vermeidet in Dresden einen Showdown. Spitzenkandidaten hat sie noch nicht. Aber sie will den Austritt Deutschlands aus der EU.

Von Thilo Alexe
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Blick in die Dresdner Messehalle: Hier hält die AfD an diesem Wochenende ihren Bundesparteitag ab.
Blick in die Dresdner Messehalle: Hier hält die AfD an diesem Wochenende ihren Bundesparteitag ab. ©  dpa/Kay Nietfeld

Manchmal ist in der Politik das interessant, wofür es keinen Applaus gibt, das, was gar nicht angesprochen wird. AfD-Chef Jörg Meuthen verzichtet in seiner Eröffnungsrede auf dem Dresdner Parteitag auf Kritik an radikalen Kräften. Anders als bei der vorigen Zusammenkunft in Kalkar warnt er nicht vor Enthemmung und Querdenkern. Er geht sogar auf die ihn kritisierenden ostdeutschen Verbände zu und unterstreicht die „außergewöhnliche Bedeutung“ der Wahl in Sachsen-Anhalt. Im Juni könnte die AfD erstmals bei einer Abstimmung über ein Landesparlament stärkste Kraft werden. Applaus brandet auf. Doch kurz zuvor, als Meuthen sein Mantra wiederholt „Wir müssen bereit sein, Verantwortung zu übernehmen“, regt sich keine Hand. Das verdeutlicht den parteiimmanenten Widerspruch: Soll die AfD eine Koalition etwa in Magdeburg mit der CDU zumindest in Erwägung ziehen oder weiter Fundamentalopposition bleiben?

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