Dresden. Die sächsische Linkenpolitikerin Julia Bonk will Vorsitzende der Bundespartei werden. Die frühere Landtagsabgeordnete plant einem Bericht des Spiegels zufolge eine Kandidatur für diesen Posten auf dem Parteitag in zwei Wochen in Erfurt. "Die Gesellschaft braucht eine starke Linke", zitiert sie das Magazin. Das schließe soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz ein. Durch "fruchtbare" Gespräche will die 36-Jährige die zerstrittene Partei einen.
Die mittlerweile promovierte Sozialwissenschaftlerin gehörte dem Landtag zehn Jahre bis 2014 an. Wegen einer Erkrankung blieb sie dem Parlament ein dreiviertel Jahr fern, Bonk spricht von einem Burn-Out. Die Politikerin forderte die Freigabe von Cannabis sowie Heroin und kritisierte das Schwenken von Deutschlandfahnen bei der Fußball-WM 2006. Bonk engagierte sich als Abgeordnete vernehmbar gegen Rechtsextremismus.
Julia Bonk machte in Dresden das Abitur und kam mit 18 ins Parlament
Außer Bonk wollen bislang zehn Politikerinnen und Politiker Vorsitzende der Linken werden. Als aussichtsreich gelten die Kandidaturen von Parteichefin Janine Wissler, dem Europaabgeordneten Martin Schirdewan, dem Leipziger Bundestagsabgeordneten Sören Pellmann und der niedersächsischen Linkenpolitikerin Heidi Reichinnek. Die Delegierten wählen in Erfurt eine Doppelspitze. Sachsens Landeschef Stefan Hartmann erwägt eine Kandidatur für einen der Posten als stellvertretender Bundeschef, wie er Sächsische.de sagte.
Bonk galt beim Einzug in den Landtag als jüngste Abgeordnete Deutschlands. Die ehemalige Schülersprecherin, die an einem Dresdner Gymnasium das Abitur machte, zog als 18-Jährige in das Parlament ein. Mittlerweile ist die Autorin von zwei Büchern dem Spiegel zufolge Mutter eines dreijährigen Kindes.
Anmerkung; Das Datum des Parteitages wurde korrigiert. Er findet in zwei Wochen statt.