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Linken-Abgeordnete fordern Ausschluss Wagenknechts aus der Bundestagsfraktion

Die Leipziger Parlamentarierin Jule Nagel positioniert sich mit zwei Mitstreiterinnen gegen die prominente Genossin. Auch an der Fraktionsspitze soll es Veränderungen geben.

Von Thilo Alexe
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Sahra Wagenknecht ist eine prominente Linke, die innerhalb der Partei polarisiert.
Sahra Wagenknecht ist eine prominente Linke, die innerhalb der Partei polarisiert. © NDR/Wolfgang Borrs

Mit zwei ostdeutschen Kolleginnen drängt eine sächsische Landtagsabgeordnete der Linken auf den Ausschluss von Sahra Wagenknecht aus der Bundestagsfraktion.

Die Leipziger Parlamentarierin Jule Nagel verlangt zusammen mit den Linkenabgeordneten Henriette Quade (Sachsen-Anhalt) und Katharina König (Thüringen) zudem den Rücktritt der beiden Fraktionschefs im Bundestag. Dietmar Bartsch und Amira Mohamed Ali hätten "trotz massiver Kritiken" am Donnerstag eine Rede von Wagenknecht im Parlament in Berlin zugelassen.

Dieser Auftritt führte zu heftigen Debatten in der Linken. Wagenknecht hatte der Bundesregierung vorgeworfen, einen Wirtschaftskrieg gegen Deutschlands wichtigsten Energielieferanten Russland vom Zaun zu brechen. Sie forderte Verhandlungen und den Stopp der Wirtschaftssanktionen.

Die drei ostdeutschen Landtagsabgeordneten werfen Wagenknecht vor, russlandkritische Beschlüsse des jüngsten Erfurter Bundesparteitages zu missachten. "Eine Person, die sich inhaltlich gegen Parteitagsbeschlüsse stellt, kann unsere Fraktion nicht öffentlich repräsentieren", schrieben die Parlamentarierinnen in einem offenen Brief an den Linkenvorstand und die Bundestagsfraktion.

Allerdings erhält Wagenknecht auch Unterstützung aus der Partei. Die Bundestagsabgeordneten Klaus Ernst und Alexander Ulrich wiesen die Kritik an der prominenten Genossin am Wochenende zurück. Sie erklärten: "Es ist völlig unverständlich, wie eine inhaltlich korrekte Rede aus den eigenen Reihen der Partei wieder einmal diskreditiert wird."

Zuvor hatte sich bereits der Wagenknecht-Vertraute Sören Pellmann solidarisch gezeigt. Der Leipziger Bundestagsabgeordnete verwies darauf, dass der Parteitag sich gegen Russland-Sanktionen positioniert habe, "die sich vor allem gegen die Bevölkerung richten oder zur Verarmung im globalen Süden beitragen". (mit dpa)