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Nimm das!

Wenn das Volk gegen das Virus aufsteht, dürfen Politiker nicht stören, mahnt SZ-Redakteur Gunnar Saft in seiner satirischen Kolumne.

Von Gunnar Saft
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Wenn tapfere Frankenberger Bürger mit "Hau ab"-Rufen das böse Coronavirus vertreiben wollen, haben sie natürlich keine Zeit, um nebenbei noch mit Ministerpräsident Michael Kretschmer zu plaudern.
Wenn tapfere Frankenberger Bürger mit "Hau ab"-Rufen das böse Coronavirus vertreiben wollen, haben sie natürlich keine Zeit, um nebenbei noch mit Ministerpräsident Michael Kretschmer zu plaudern. © Bernd März/dpa/SZ

In Zeiten, wo selbst Grundschulkinder Begriffe wie Inzidenz oder Hospitalisierungsstufe fehlerfrei rückwärts buchstabieren können, passieren tatsächlich noch erfreuliche Dinge. In Frankenberg demonstrierten diese Woche zum Beispiel viele Bürger lautstark gegen das Virus und skandierten dabei immer wieder "Hau ab, hau ab!" – natürlich ohne Maske, damit das Virus auch alles ganz genau hört und sich schnell von dannen macht. Leider wurde diese beherzte Aktion kurzzeitig von unserem Ministerpräsidenten gestört, der sich ungefragt vor die Demonstranten stellte und sie durch das Angebot zum Plaudern von ihrem Kampf gegen das Böse abhalten wollte. Pfui, sollte der sich schämen! Zum Glück zog er sich aber schnell wieder zurück und die Frankenberger konnten weitermachen. Sobald dank ihrer mutigen Rufe das Virus völlig taub und alle Sachsen wieder gesund sind, weiß auch jedes Grundschulkind: Hüte dich vor brüllenden "nregrebneknarF"!

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