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25 Eingaben zu "Hart aber fair" mit Wagenknecht

Ende Februar war Sahra Wagenknecht Gast in der Talkshow "Hart aber fair". Bemängelt wird jetzt das Verhalten von Moderator Louis Klamroth gegenüber der Linken-Politikerin.

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Sahra Wagenknecht inder ARD-Sendung "Hart aber fair".
Sahra Wagenknecht inder ARD-Sendung "Hart aber fair". © Oliver Ziebe/WDR/dpa

Köln. Der WDR-Rundfunkrat hat zur Talkshow "Hart aber fair" vom 27. Februar mit Sahra Wagenknecht rund 25 Eingaben erhalten. Wie Rolf Zurbrüggen, der Vorsitzende des Aufsichtsgremiums, am Dienstag in Köln berichtete, wurden eine nicht ausgewogene Berichterstattung und ein nicht angemessenes Verhalten von Moderator Louis Klamroth gegenüber der Linken-Politikerin Wagenknecht bemängelt.

Kritische Eingaben werden vom Rundfunkrat in der Regel an die Publikumsstelle des Senders weitergeleitet. Mit einer Programmbeschwerde befasst sich das Gremium erst dann wieder, wenn der Intendant die Beschwerde ablehnt und der Beschwerdeführer dagegen Einspruch einlegt und den Rundfunkrat anruft.

In der Talkshow ging es um das Thema: "Frieden mit Putins Russland: Eine Illusion?". Wagenknecht hatte in einer Diskussion über eine vergewaltigte ukrainische Frau unter anderem gesagt, das sei "schauerlich und grässlich", aber das sei Teil des Krieges und "Kriege sind immer mit Kriegsverbrechen verbunden". Kriegsverbrechen würden auf beiden Seiten begangen. Klamroth hatte in der Sendung gesagt, es gebe keine Belege dafür, dass auch ukrainische Soldaten Vergewaltigungen begangen hätten.

Louis Klamroth moderiert "hart aber fair" seit Januar 2023.
Louis Klamroth moderiert "hart aber fair" seit Januar 2023. © WDR/ Thomas Kierok

Die Redaktion von "Hart aber fair" hatte die Aussage von Klamroth nach der Sendung in einem Faktencheck relativiert und geschrieben: "Richtig ist, dass die Vereinten Nationen Hinweise darauf haben, dass auch von ukrainischer Seite Verbrechen begangen wurden." Es gebe auch einen UN-Bericht zu sexualisierter Gewalt, in dem davon die Rede sei, dass sie auf beiden Seiten stattfinde. Allerdings seien "die meisten Fälle in den von den russischen Streitkräften kontrollierten Gebieten begangen" worden.

In der Sitzung des Rundfunkrats am Dienstag wurde außerdem Wolfgang Wagner verabschiedet, der am Ende des Monats nach zehn Jahren Tätigkeit als Direktor Produktion und Technik in den Ruhestand geht.

Als Nachfolgerin schlug Intendant Tom Buhrow die 42 Jahre alte Dominique Hoffmann vor, die beim Südwestrundfunk (SWR) die Hauptabteilung Distribution und Entwicklung leitet. Hoffmann sei als Ingenieurin fachlich hervorragend geeignet und verfüge über die nötige Führungserfahrung, sagte Buhrow. Der Rundfunkrat stimmt in seiner nächsten Sitzung am 12. Mai über den Personalvorschlag des Intendanten ab. (epd)