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Sollen wir die Ukraine sich selbst überlassen?

Der Offene Brief gegen Waffen für die Ukraine erntet Zustimmung und Protest. Ist er ein Dokument deutscher Niedertracht, so ein Vorwurf? Eine Betrachtung.

Von Oliver Reinhard
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Die Feministin Alice Schwarzer gehört zu den Initiatorinnen und Initiatoren des Offenen Briefes gegen die Lieferung schwerer Waffen durch Deutschland.
Die Feministin Alice Schwarzer gehört zu den Initiatorinnen und Initiatoren des Offenen Briefes gegen die Lieferung schwerer Waffen durch Deutschland. © dpa

Für die Kiewer Autorin Yevgenia Belorusets bedeutet der Offene Brief einiger Intellektueller und Künstler an Olaf Scholz nur eines: Die Unterzeichnenden "verurteilen mich, meine Eltern, meine Wohnung mit ihren Büchern ... zum Verschwinden". So drastisch darf man verstehen, erst recht aus der Sicht unkrainischer Betroffenener wie Belorusets, worauf die Forderungen des Schreibens vom Freitag letztlich hinauslaufen würden. Darin loben 28 Prominente wie die Feministin Alice Schwarzer, der Schriftsteller Martin Walser, dessen Kollegin Juli Zeh, aber auch Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar sowie der renommierte Soziologe Harald Welzer die zurückhaltende Politik des Bundeskanzlers in der Frage der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine und warnen vor einem dritten Weltkrieg.

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